Leader-Projekt in St. Egyden
Ihre Trüffel brauchen noch etwas

Sandra Krzisnik | Foto: RMK
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Brigitte Herbsthofer und Tochter Sandra Krzisnik betreiben den Hofladen "Sonnhof Kulinarik" in St. Egyden. In ein bis zwei Jahren wollen sie unter einem ihrer Felder kostbare Trüffel finden. Bis dahin produzieren sie fleißig darauf los, von kaltgepressten Hanf- oder Leinölen, Sirupe, Liköre, ja sogar Seifen und Shampoos. 

ST. EGYDEN. Selbst wer nichts sucht, ertappt sich relativ bald beim staunenden Stöbern im Sonnladens Hofladen in St. Egyden bei Velden. Da gibt es neben allerlei Ölen, Essigen, Likören oder Eingelegtem auch selbstgemachte Seifen, Shampoos oder Stoffkörbe und Hauben. "Diese Bastelarbeiten macht allesamt meine Mutter", erzählt Sandra Krzisnik.

Der Weg zur Landwirtschaft

Das geschickte Händchen hat sie ebenso, die Öle und Sirupe werden ebenso von Hand abgefüllt wie die Schwammerln sorgfältig eingelegt. "Wir verarbeiten was uns in die Hände fällt", scherzt die junge Hofwirtin. Sie selbst hat die Tourismusschule abgeschlossen und sich so das notwendige Wissen angeeignet, Mutter Brigitte Herbsthofer machte gemeinsam mit ihrem Gatten den Landwirtschaftlichen Facharbeiter an der LFS Stiegerhof. Vor nunmehr zehn Jahren, so lange hat man den Hof. 

Quereinsteiger

Die Familie ist ein richtiger Quereinsteiger, nebenbei gibt es noch eine Immobilienbüro. "Aber die Mama wollte gerne einen Hof haben und führte eines zum nächsten", erinnert sich Sandra Krzisnik. Inzwischen sei das Geschäft gut angelaufen, "auch wenn Corona auch viele Herausforderungen mit sich bringt, so hat es uns Direktvermarktern nicht schlecht getan", weiß Krzisnik. Kunden würden das "Natürliche" suchen, sich für regionale Landwirtschaft begeistern und gerne die Produkte aus der Region versuchen. Der Hauptabsatzmarkt für die Landwirte laufe über den Wiederverkauf bei Merkur oder dem Lagerhaus. 

Immer Neues im Hofladen

Das Sortiment der Sonnhof Kulinarik wechselt je nachdem, was es gerade gibt. Die Hauptproduktionszeit fällt in den Herbst, sobald die Ernte ansteht, "dann ist es meist alles zugleich", sagt Krzisnik mit einem Lächeln.

Das Gold der Erde 

Aber auch ein neues Projekt hat die Landwirts-Familie in petto. Eines, auf welches sehnsüchtig gewartet wird. Eine Trüffel-Plantage. Bereits im Herbst 2019 setzte die Plantage, beziehungsweise man setzte mit Trüffel geimpfte Haselnussstauden. Ein durch das Leader-Fonds der Europäischen Union gefördertes Projekt. "Eine Möglichkeit, über die wir sehr dankbar sind", so Krzisnik. Auf die Idee, Trüffel zu kultivieren sei man durch Zufall gekommen. "In den umliegenden Wäldern gibt es schon Trüffel, aber es ist verboten sie zu suchen beziehungsweise zu entnehmen. Und da es diese hier sowieso gibt, starteten wir den Versuch." Man zog eine steirische Diologin hinzu, die die optimale Beschaffenheit des Bodens attestierte, bezog zwei Trüffelsorten (Peridor & Burgunder, schwarzer & weißer) über einen deutschen Zwischenhändler aus Frankreich. Und pflanzte die mit Trüffel geimpften Nussstauden auf einem etwa einem Hektar großen Grundstück nahe dem Hof."Die Trüffel benötigen zwei drei Jahre, wir gehen von noch einem bis zwei Jahren aus", so Krzisnik.

Kostbar in Weiß und Schwarz

Mit der Ernte wolle man die hiesige Veldener Gastronomie versorgen sowie die Trüffel in Ölen beispielsweise weiter veredeln. Bei der Suche nach den teuren Pilzen – schwarze Trüffel haben einen Marktwert von rund 500 Euro pro Kilogramm, weiße sind etwas teurer – wird der "Hofhund" helfen, der bereits fleißig auf die Trüffelsuche vorbereitet wird, verrät die junge Hofwirtin.
Bereits jetzt sei man gespannt auf den Output. "Natürlich freut man sich darauf, wenn ein Projekt einem Jahre lang begleitet." es ist aber nicht das einzige Projekt, der engagierten Erzeugerfamilie schweben auch Kurse, etwa Kochkurse vor. Die Räumlichkeiten hätte man im Obergeschoss des Hofs, den die Familie nach einer Versteigerung sorgfältig restauriert hat. "Nur geht das jetzt mit Corona natürlich nicht. Da warten wir noch zu", so Krzisnik. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Das passt der Schlusssatz: "An Ideen mangelt es sicher nicht."

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