Chris Höher: "Als Kind wollte ich auf den Mond fliegen"
Vor dem Teamentscheid: Chris Höher, über sein Privatleben, der Hilfe des Wettergottes und sein bevorstehendes Uni-Studium.
FEISTRITZ/DRAU, SPITTAL. (Peter Tiefling) Sportlich überlegt der erfolgreiche Formel-Motorsportler einen Wechsel in die GT-Serie. Das große WOCHE-Interview zeigt die private Seite des Sportlers.
WOCHE: Heute erfolgreicher Motosportler. Ihr Kindheitstraum?
HÖHER: Nein nicht wirklich. Da träumte ich eher vom Berufsbild eines Astronauten, dem Flug zum Mond und einem Leben als Millionär.
Sie leben heute in Spittal. Ihre Kindheit haben sie aber in Feistritz/Drau verbracht. Ihre Erinnerungen daran?
Ich hatte das Glück, in einer ländlichen Umgebung, wohl behütet von Eltern und Großeltern, mit Freunden in einer ungezwungenen Kindheit aufzuwachsen. Da meine Eltern einen Steinmetzbetrieb in Spittal führen, übersiedelten wir 2013 in die Lieserstadt.
In ihren Freundeskreisen gelten sie als Musterschüler. Warum?
Vielleicht weil ich an der HTL-Lastenstraße in Klagenfurt mit Notendurchschnitt 1,4 maturierte.
Also alles fast ohne Dreher, wie es im Motorsport heißt?
Ja, nur in Deutsch gab es manchmal Ölspur mit Ausfall auf der Schularbeitenstraße. Schlußendlich stand dann doch das Gut. Wenig motivierend war der Geschichtevortrag. Hier steckte ich mir mein persönliches Sehr-gut-Ziel.
Sie sind ein Mensch mit Zielen und Visionen. Wohin geht jetzt die Reise?
An die Technische Universität Graz zum Studium des Wirtschaftsingenieurwesens.
Und im Motorsport?
Aktuell durch eine Findungsphase zwischen Formelsport und der GT-Serie.
Sie sagten, gut behütet in Feistritz aufgewachsen. Wie wichtig ist Ihnen Familie?
Sehr wichtig mit unüberbietbarem Stellenwert. Hier erfahre ich meine Kraft und Unterstützung bei der Realisierung meiner Ziele.
Sie sind ein Einzelkind. Wie würden Sie ihre Eltern charakterisieren?
(Geht in sich) Ehrgeizig, unterstützend, fordernd, aber vor allem gerecht.
Bitte eine Episode, wo Ihnen ein anderer als ihre Eltern Ihnen geholfen hat?
Okay, da war das Rennen in Spa. Mir ist im Qualifying die Antriebswelle gebrochen und ich musste an letzter Stelle aus der Boxengasse starten. Nun kam mir der Wettergott mit dem für uns Rennfahrer berühmt-berüchtigten Ardennen-Regen zur Hilfe. Ich konnte aufholen und als Sechster die Ziellinie überfahren.
Sie bevorzugen es, dass sie Ihr Gegenüber charakterisiert. Würden Sie aber eine negative Eigenschaft preisgeben?
In gewissen Situationen vielleicht zu oberflächlich. Wobei ich mich danach immer ärgere, denn es hätte besser laufen können.
Wie lautet Ihr Lebensmotto?
Live faster (lebe schneller).
Können Sie das etwas näher erklären?
(lächelt). Ich glaube, das beantworte sich von selbst, denn ich sitze in einen Rennwagen.
Steckbrief:
Name: Christopher „Chris“ Höher
Geboren: 19. Mai 1997 in Villach
Wohnhaft: Spittal, Feistritz/Drau bis 2013
Beruf: angehender Student
Eltern: Helga, Gunter
Vision: Etwas Großes zu erschaffen
Urlaub: Kein Thema, da wir als Familie immer auf Achse sind
Haustier: der zugelaufene Kater Blacky
Ernährung: Sehr wichtig, denn du bist, was du isst.
Musik: Schlagzeug spielen, unplugged Rock hören
Ort der Entspannung: Die Nockberge
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