Straßensanierungsprogramm in Villach
Straßen unter dem Radar

- Villachs neuer Baudirektor, Thomas Moraus
- Foto: MeinBezirk.at
- hochgeladen von Birgit Gehrke
Welche Straßen werden 2025 saniert? Und welcher Arbeitsprozess steckt überhaupt hinter einer sinnvollen Sanierung? MeinBezirk sprach mit Villachs Baudirektor Thomas Moraus.
VILLACH. Im Vergleich zu seinen Einwohnern und Einnahmen hat Villach ein sehr großes Stadtgebiet, zu dem auch einige ländliche Regionen zählen. „Das führt zu 400 Kilometern Gemeindestraßen“, erklärt Moraus. Damit das ohnehin schon knappe Budget möglichst optimal eingesetzt werden kann, wurde eine Straßenzustandsbewertung gemacht. „Mit einem Partner haben wir das gesamte Straßennetz aufgenommen. Man kann sich das ähnlich wie das Google-Auto vorstellen. Alle Schlaglöcher, jeder Mangel wurde damit dokumentiert. Dazu kommen Parameter wie Zuzug, wo muss eine Straße weiter werden, wo baut künftig die Kelag etc. Das alles haben wir in eine große Matrix gegossen und daraus einen Sanierungsplan erstellt."
Schulnotensystem
Bewertet wurden die Straßen mit dem Schulnotensystem, wobei eine „5“ nicht dabei ist, das wäre eine Schotterstraße. Allerdings gibt es Bereiche mit 4 und 3, der Großteil ist im Zustand von 1 und 2. „Wir wissen jetzt genau, in welcher Reihenfolge wir die Straßen sanieren, wir haben ein Tool, das rein auf technischen Parametern basiert. Das ist einzigartig in Kärnten und wir haben dafür auch den bundesweiten Verwaltungspreis erhalten, quasi den Oscar der Verwaltung“, sagt Moraus und lacht.
Millesistraße
Als Nächstes kommt die Millesistraße an die Reihe. Moraus: „Sie ist in einem schlechten Zustand. Allerdings müssen wir unseren Plan auch mit anderen Arbeiten abstimmen, etwa Grabungsarbeiten der Kelag. Wir haben zwar eine sogenannte Aufgrabungsrichtlinie, die vorgibt, dass fünf Jahre keine planmäßigen Aufgrabungen passieren, wenn eine Straße generalsaniert wurde.“ Allerdings gibt es da eine Ausnahme – den Glasfaserbau. „Da sind uns die Hände gebunden – den müssen wir auch in der Sperrfrist graben lassen“. Es ist oft schwer, den Anrainern sinnvoll zu erklären, dass die neue Straße wieder beschädigt wird, aber das sind die Bundes-Förderschienen und gesetzlichen Grundlagen, die das zulassen.“ Auch habe Villach großes Potential. „Deswegen sind bei uns so viele Anbieter, bei uns graben von Magenta bis A1 vier parallel.“
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