Filmkritik
Ready or Not – Aufgeschaut ich töte dich

Noch ist hier alles "Friede Freude Eierkuchen" | Foto: © 2019 Twentieth Century Fox
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  • Noch ist hier alles "Friede Freude Eierkuchen"
  • Foto: © 2019 Twentieth Century Fox
  • hochgeladen von Bernhard Mairitsch

Freunde kann man sich aussuchen. Familie nicht.

VILLACH. So hat sich Braut Grace (Samara Weaving) das nicht vorgestellt: Nach nur 18 Monaten Beziehung heiratet sie ihren Freund Alex (Mark O‘Brien). Die Hochzeit findet auf dem Anwesen seiner Familie, dem Brettspiele-Imperium Le Domas, statt. Doch um nun wirklich als neues Mitglied der Familie akzeptiert zu werden, muss sie in ihrer Hochzeitsnacht mit ihnen ein Spiel spielen. Grace’s Wahl fällt auf Verstecken, doch gerade dieses Spiel hat tödliche Konsequenzen. Denn jetzt wird sie von ihrer neuen Verwandtschaft (u.a. Andie MacDowell, Adam Brody) gejagt. Wird sie entdeckt, ist sie tot.

Schwarzhumoriges Katz- und Maus-Spiel

Ready or Not“ ist ordentliche Unterhaltung. Gerade wenn man eher nicht so Horror-affin ist, kann die schwarze Komödie auch für Gänsehaut sorgen. Der Film wandert auf den Spuren von „Meine Braut, Ihr Vater und ich“ und „You’re next“. Es ist scheinbar immer ein großes, traumatisches Erlebnis die Schwiegereltern oder gar ganze Familie des/der PartnerIn kennenzulernen, und mit ihnen gemeinsam Sachen zu unternehmen. Hier nimmt es gar extreme Auswüchse an.

Comedie macabre

Die reiche Elite ist herrlich skurril, und beim Morden auch reichlich unerfahren. Das sorgt für einige witzig-makabre Momente, wenn versehentlich ein Dienstmädchen erschossen wird, oder der Schwager via Youtube-Video erstmal die Handhabung seiner Armbrust erlernen muss. Die rabenschwarze Komödie ist nie langweilig, sondern schafft es mit jedem Akt, die Spannung aufrecht zu erhalten. Und das Lachen bleibt auch nie wirklich im Halse stecken.
Samara Weaving, die Nichte von Hugo Weaving (Elrond, Agent Smith, V, die Liste ist lang...), ist bereits Horror-erfahren, spielte sie doch bereits im Netflix-Hit „The Babysitter“ die Titelfigur mit mordlüsternen Vorhaben. Sie ist eine neue Scream-Queen, und ihr schriller Schrei hat es in sich, wie sie in diesem Film beweisen kann. Auch Adam Brody, vorrangig bekannt aus „OC California“, hatte bereits Erfahrung mit dem Oktober-Genre, nämlich in der Horrorkomödie „Jennifer’s Body“. Ebenso das Regieduo Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett hat sich mit ihrem Segment des Anthologie-Films „V/H/S“ schon erste Sporen in der Horrorfilmregie verdient.

Die Braut trägt blutrot

Das Setting es Films ist die ganze Zeit über ein altes Herrenhaus. Dieses dient als weitere Hauptfigur, hat es doch auch einen eigenen Charakter. Das Production Design der Räumlichkeiten ist herrlich, und es wurde sichtlich viel Arbeit hineingesteckt, um den richtigen Look zu kreieren. Auch die Entwicklung der Kostüme wird hier schön gezeigt anhand von Graces Brautkleid. Zu Beginn noch schön und ganz in weiß, verkommt es immer mehr, bis am Ende die Braut in blutrote Fetzen gehüllt ist.

Fazit: Mit Familie spielt man nicht

"Ready or Not" ist ein wahrer Filmgenuss. Der Film weiß genau, was er will und ist, und wandert bequem den schmalen Grad zwischen Horror und Komödie, lehnt sich aber mehr daran, dass man gut lachen kann. Schauspielerisch ist er wirklich solide, und Samara Weaving wird vermutlich in den kommenden Jahren die neue Horror-Queen.

Fakten

Ready or Not - Auf die Plätze, fertig, tot
USA 2019
Fox Searchlight
Horror, Komödie
R: Matt Bettinelli-Olpin, Tyler Gillett
B: Guy Busick, Ryan Murphy
D: Samara Weaving, Andie MacDowell, Adam Brody...
L: 95 min
FSK 16
ET: 26. 9. 2019

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