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Wann ist die Wahrheit zu viel?
Beziehungskomödie: Am 19. November ist die Premiere des "Winterstückes" der neuenbuehnevillach.
VILLACH. Von den Vorteilen, die Wahrheit zu verschweigen, und den Nachteilen, sie zu sagen – darum dreht es sich im Stück "Die Wahrheit" von Florian Zeller. Aufgeführt wird die Komödie nach französischer Art von 19. November bis 31. Dezember im Paracelsussaal. Als Regisseur und Schauspieler mit dabei ist Michael Weger. Naheliegende erste Frage: Ist es nicht immer ratsam, die Wahrheit zu sagen? "Als Schauspieler ist man ja quasi ein professioneller Lügner", sagt Weger mit einem Augenzwinkern und ergänzt: "Ich glaube, auf lange Sicht, und für ein psychisch und physisch gesundes Leben geht es ohne die Wahrheit nicht. Irgendwann zeigt es sich dann, etwa auch in körperlicher Hinsicht." Trotzdem wird das Thema "Monogamie" immer wieder hinterfragt, ist dies wirklich das einzig wahre Beziehungsmodell? "In den vergangenen Jahrzehnten hat ein wichtiger und wertvoller Prozess begonnen, die Strukturen öffnen sich damit jeder dahin gehen kann, wo er möchte. Es muss auch polygame Lebensformen geben. Erst wenn das gleichwertig ist, dann kann man draufkommen was man leben möchte. Ich finde es toll, dass es immer möglicher wird in alle Richtungen zu gehen. Wichtig ist, dass niemand unnötig verletzt wird", sagt Weger. Schon zum wiederholten Mal spielt Weger mit seiner Frau Isabella zusammen, wie klappt das? "Bei uns super! Wir leben und arbeiten zusammen, lassen uns aber auch den Raum, dass man sich selbst entwickeln kann. Es gibt Paare am Theater, die können gar nicht miteinander arbeiten und solche wie wir, die seit Jahren konsequent zusammen arbeiten. Die Urform war ja auch die Theaterfamilie. Wenn man einander gut kennt, starten die Proben auf einem ganz anderen Level, über viele Dinge muss man gar nicht mehr reden. Deswegen auch dieser Ensemble-Gedanke am Theater."
Silvestergala
Eine besondere Vorstellung von "Die Wahrheit" gibt es mit der Silvestergala (ab 21 Uhr) am 31. Dezember – inklusive Fingerfood und Getränke. Nach der Vorstellung kann man im Kellertheater auf das Neue Jahr anstoßen und Walzer tanzen. Warum weicht man im Winter (bis Februar) eigentlich auf den Paracelsussaal aus? "Wegen der Größe. Gerade im Winter ist einfach mehr los, der Paracelsussaal hat die doppelte Kapazität. Der Eingang ist aber der Gleiche, statt in den Keller geht man quasi über den Impfgang direkt zum Saal. Im großen Saal fühlen sich Zuschauer auch sicherer, es gelten klar – je nachdem – die 2G- oder 3G-Regeln und andere Maßnahmen", erklärt Weger. Passt die Beziehungskomödie zu Weihnachten? "Aus Erfahrung wünschen sich die Zuschauer zu dieser Zeit immer etwas lustiges. Beziehungskomödien, die auch viel und gerne geschrieben werden, betreffen uns zudem oft auf die eine oder andere Art… Oder man sieht, was man vermeiden will."
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