Villacher Nicht-Kirchtag
Gute Stimmung und viele Trachten

- Keine Verstöße - Villacher haben Nicht-Brauchtumswoche friedlich ausklingen lassen.
- hochgeladen von Bernhard Knaus
VILLACH (bk). Am Villacher Kirchtag wären am Samstag ohne die Corona-Pandemie rund 50.000 Besucher in der Villacher Innenstadt zu verzeichnen gewesen. Dieses Mal war aber alles anders. Und doch war die Stadt gut besucht und etliche Trachten zeugten davon, dass es für viele trotzdem Kirchtag war. Obwohl meistens mit einem weinenden Auge. „Mein Herz blutet“, meinte zum Beispiel Stefan Steiner aus Villach, der gemeinsam mit Laura Köfler Stammgast am Villacher Kirchtag ist. Das Motto vieler junger Kirchtagsfans war „Ein Besuch muss es zumindest sein – auf eine Suppe und ein Bier“. Andere Gäste hatten wiederum andere Beweggründe, dem Kirchtag trotz der Beschränkungen einen Besuch abzustatten. „Für uns ist es“, so Erika und Hans Kowatsch, „der bereits 57. Kirchtag. 1963 haben wir uns beim Kirchtag kennen gelernt und sind seither glücklich verheiratet.“
Dass die Stadt so viele Besucher zu verzeichnen hat, dazu trug auch das Wetter wesentlich bei. Viele Gäste nutzen die lauen Sommerabende, um die vielen Hauskirchtage der jeweiligen Lokale zu besuchen oder um einfach durch die Stadt zu flanieren.
Zugangsbeschränkungen
Durch zwei Vorfälle am Freitag, bei denen von Seiten der Behörde eingeschritten werden musste, wurden für den Samstag punktuelle Zugangsbeschränkungen vorgesehen. „Am Hauptplatz wurden exakt 502 Sitzplätze“, so Alfred Winkler vom Magistrat Villach, „genehmigt. Die Freiwillige Feuerwehr informiert uns über Funk über die jeweilige Entwicklung. Somit können wir, wenn notwendig, umgehend eingreifen.“ Winkler zeigte sich aber optimistisch, dass dies nicht der Fall sein werde, da die Wirte sehr kooperativ und einsichtig seien. Zurecht wie es sich zeigte. Anzeigen aufgrund von Corona-Verstößen gab es in der Nacht auf Sonntag keine. „Es war alles in allem ein friedlicher Ausklang“, bestätigt Winkler.
Livemusik im Palais 26
Im Hotel Palais 26 arbeitet man sehr eng mit den Behörden zusammen. „Wir haben gemeinsam mit der Stadt Villach ein Konzept erarbeitet“, meinte Hoteldirektor Mario Gruber. So gab es im romantischten Innenhof flotte Livemusik von dem Quintett „Bergweltschwung“ aus dem Salzburger Land für – exakt - 90 Gäste. „Die jungen Wernberger“ sorgten am Rathausplatz für mächtig Stimmung – trotz der ganzen Beschränkungen und unter Einhaltung der Corona-Bestimmungen.
Im Wohnzimmer
Dass in der Kirchtagswoche überhaupt so etwas wie ein „Kirchtags-Feeling“ aufkam, dafür sorgte wohl am meisten das persönliche Engagement der vielen Wirte. Bestes Beispiel dafür ist Andrea Köstenberger mit ihrem Lokal „Im Wohnzimmer“. Jeden Tag wartet die Wirtin mit immer neuen Überraschungen auf. Fixer Bestandteil ist Livemusik. Schlagerstar Elisabeth Kreuzer konnte bereits das Publikum begeistern, aber es treten vor allem junge, überaus talentierte, Nachwuchsmusiker auf. Simone Pogatschnig und Enzo Marko, beide bereits Meister der Knopfharmonika, sind nur zwei Beispiele dafür.
In vielen anderen Lokalen sorgten DJs für die richtige Stimmungsmusik. In der Marco Frohnwieser’s Bar „Anna Neumann“ konnte man DJ „MAI-KEL“ hinter den Turntables und auch Bürgermeister Günther Albel bestens gelaunt antreffen.
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