mit den Schuhen Papas nach Hause - Erinnerungen wenn zu Weihnachten der Kirschzweig blüht

Eine der prägensten Erfahrungen für unsere Familie hängen mit im Grunde genommen negativen Ausgangssituationen zusammen. Doch hat jede davon unser Zusammengehörigkeitsgefühl in die richtige Richtung gelenkt. Eine davon hat mit Kirschen zu tun. Eigentlich mehr noch mit einem Kirschbaum und begann ganz harmlos. Papa nahm sich Zeit Kirschen zu pflücken. Auf einem alten, hohen Kirschbaum auf einem leicht abschüssigen Feld eines Bauernhofes. Mein neunjähriger Bruder stand unter dem Baum und beobachtete Papa, wie er sich von Ast zu Ast hantelte. Der Baum trug trotz seines Alters viele saftige Kirschen. Die besten waren am schwersten zu erreichen. Weit draußen lockte eine richtige Traube von dunklen reifen Früchten. Der Kübel war eigentlich schon übervoll. Doch die mussten noch her. Wäre doch schade, wenn sie am Baum verfaulen würden. Dazu war es erforderlich sich etwas weiter auf den Ast hinaus zu wagen.
Die innere Stimme sagt eigentlich: "Tu es nicht!" Doch es geschah leider das unvermeidliche. Papa streckte die Hand aus und als er schon die herrlichen Kirschen ergreifen wollte, brach der Ast unter seinen Füssen weg. Schlagartig und ohne Vorankündigung. Eigentlich ein dicker Ast. Papa flog aus großer Höhe im freien Fall Richtung Wiese. Eine Höhe bei der jeder normale Mensch sicher tot ist. Doch ein weiterer Ast stellt sich ihm in den Weg, verletzte Papa schwer und rettete ihm zugleich das Leben. Er schlug mit dem Bauch auf den Ast auf und wurde dann rücklings auf die Erde geschleudert. Dort blieb er bewusstlos liegen.

Mein kleiner Bruder reagierte wie in Trance. In einer Zeit, in der es noch kein Handy gab, kam relativ rasch die Rettung und brachte Papa ins Krankenhaus in Schwarzach. Zurück blieb ein 8 jähriger weinender Junge, weithin in der Wiese verstreute Kirschen und Papas Schuhe, die ihm die Ersthelfer ausgezogen hatten. Bis nach Hause war es ein weiter Weg. Einige Kilometer durch den ganzen Ort hindurch ging er nun. Vor Verzweiflung weinend und schreiend. In der Hand Papas Schuhe im Kopf das Bild von Papas Absturz und dem mit Blaulicht lossausenden Rettungsfahrzeug.

Nie werde ich das Bild vergessen, als mein kleiner Bruder so nach Hause kam und kaum in der Lage war die traurige Nachricht zu überbringen.

Papa kämpfte mehrere Tage ums Überleben. Eigentlich war kein Knochen gebrochen. Der Ast, um den er sich gewickelt hatte, bremste seinen Fall. Doch der Aufprall am Ast zeriss seine Milz und er drohte innerlich zu verbluten.

Kein Arzt wagte Papa zu operieren. Er der normalerweise in Angst vor Krankenhaus und Operation erstarrt, schrie und bat danach ihn bitte aufzuschneiden. Der Primararzt des kleinen Krankenhauses war in Italien auf Urlaub. Er wurde angerufen und fuhr noch in der Nacht zurück und Papa wurde so erst über einen halben Tag nach seinem Unfall operiert. Eine Woche lang kämpfte er mit dem Tod und entwickelte dabei einen unbändigen Willen nach Leben. Uns zu Hause blieb nur für ihn zu beten, zu hoffen, zu beten und zu hoffen.

Nie werde ich vergessen, als er wieder nach Hause kam und wir alle ihm entgegenliefen. Wenn nun zu Weihnachten ein Kirschenzweig blühen wird, erblüht auch die Erinnerung daran und während ich es schreibe, kann ich mich kaum halten und bin Gott dankbar.

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