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700 Jahre Stockenboi - ein Jubiläum

Die Forstwirtschaft spielte in Stockenboi eine zentrale Rolle. 





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  • Die Forstwirtschaft spielte in Stockenboi eine zentrale Rolle.





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Im Juli wurde die Jubiläums-Chronik präsentiert, bis 11. September, wochenends, gibt es in der VS die Ausstellung. Wir blicken mit einem der Autoren auf die lange Geschichte zurück.

STOCKENBOI. Markus Torta, Hans Gernot Amlacher, Friedrich Leitner und Peter Wassertheurer – so heißt das vierköpfige Männer-Team, welches die „Chroniken von Stockenboi“ verfasst hat. Als promovierter Historiker und gebürtiger Stockenboier wurde Peter Wassertheurer eingeladen mitzuarbeiten. „Im Laufe der inhaltlichen Gestaltung der Chronik keimte in mir der Gedanke, eine Ausstellung zu organisieren.“ Die Ausstellung sollte die Bevölkerung aktiv einbinden und den ehemaligen Alltag der Menschen aufzeigen. Nach dem Niedergang des Bergbaus ab der Mitte des 19. Jahrhunderts bestimmte die Holz- und Landwirtschaft das Leben in Stockenboi, ab den 1960er Jahren auch der Tourismus.

Stockenbois Entwicklung

Seit dem Mittelalter dominierte der Bergbau, der bis ins 19. Jahrhundert den Alltag prägte. Wassertheurer: „Parallel dazu spielte die Holzindustrie eine wichtige Rolle. Nach dem Niedergang des Bergbaus blieben in Stockenboi die Holzverarbeitung und die Landwirtschaft die zentralen Wirtschaftszweige. Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts spielte bis in die 1930er Jahre die Zellulose-Industrie als Arbeitgeber eine wichtige Rolle.“ Nach dem Zweiten Weltkrieg gewann der Tourismus an Bedeutung. Die Abfolge von Bergbau – Holzindustrie – Landwirtschaft – Tourismus lässt sich auf viele Kärntner Gemeinden umlegen.

Keltischer Name?

Der Name Stockenboi wird nach Eberhard Kranzmayer vom Slowenischen Štokavovje abgeleitet, der mit „wo viele Pirolvögel sind“ übersetzt wird. Man findet den Pirol vornehmlich in wassernahen Au- und Buchenwäldern, jedoch selten auf über 600 Metern. Wassertheurer: „Das Gemeindegebiet von Stockenboi liegt zumeist höher, weshalb ich die These in Frage stelle. Auffällig bleibt die Endung –boi, die deutlich von den üblichen slawischen und germanischen Ortsnamenendungen abweicht. Ich habe in der Chronik eine neue These vorgestellt, die den Namen auf das Keltische zurückführt.“ Keltisch Bojer bedeutet übersetzt Viehhirten. Die Ländernamen Bayern oder Böhmen gehen auf die Boier zurück. „Für das keltische Stac gibt es die deutsche Entsprechung Stab oder Bergstock. Stockenboi wäre somit „Viehhirten mit dem Stock“. Dass die keltischen Ambidravi hier siedelten, beweisen archäologische Funde“, erklärt Wassertheuerer. Was hat den Historiker im Zuge der Recherchen für die Chronik besonders überrascht? „Mich fasziniert die Langlebigkeit der Namen der Höfe, die teilweise noch heute existieren. Vor allem Vulgarnamen scheinen im kollektiven Gedächtnis einer Gemeinschaft zu überleben, selbst wenn sich die Familiennamen und Besitzverhältnisse ändern.“

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