Eisklettern in Villach
Am Eis in schwindelerregende Höhen klettern
Der Eiskletterfelsen lockt derzeit viele Besucher in die Alpenarena. Bleibt es trocken und kalt, kann man sich noch länger daran erfreuen.
VILLACH. Es ist schon eine etwas frostige Angelegenheit, das Eisklettern. Das gibt auch Stefan Lieb-Lind gut und gerne zu. Der Prof-Eiskletterer aus Wernberg ist sonst eher im freien Gelände, wie im Maltatal und in Osttirol, anzutreffen. Heute sieht er sich den Eiskletterfelsen in der Villacher Al-penarena an.
Wasser marsch
Seit Anfang Dezember wird der Felsen mit Wasser bearbeitet, händisch von Mitgliedern des Alpenvereins, dieser betreut auch den Eiskletterfelsen. Gut 26 Meter ist er hoch und zehn Meter breit, erzählt Alois Goller. Die Witterung erlaubte das letzte Mal übrigens vor einigen Jahren das Eisklettern vor Ort.
Regen: ganz schlecht
Es sei eine gute Möglichkeit zu üben, schließt Lieb-Lind indessen mit dem Blick auf das Eis. "Es ist ja auch so", sagt er, "ergibt sich die Möglichkeit, muss man sie gleich nutzen. Denn die Qualität des Eises ändert sich schnell", weiß er. Ganz schlecht für das Eis etwa ist Regen, wie auch direkte Sonneneinstrahlung. Weniger tragisch dagegen ist Schneefall und auch wärmere Tage hält das Eis aus, "solange es in der Nacht kalt genug ist", weiß Goller.
Ausrüstung
Der Wernberger macht sich indessen startklar. Steigeisen gehören zur Ausrüstung wie Spitzhacke, Sicherungsseil, Helm und Co. Besonders der Helm ist unerlässlich, schnell lösen sich Brocken vom Eis, die schwere Verletzungen zufügen können.
Übung macht den Meister
Ein geübter Eiskletterer schafft den Eiskletterfelsen in der Alpenarena in schon mal 15 Minuten, meint Lieb-Lind. Ein Anfänger braucht da schon länger. Um sich selbst als geübt zu bezeichnen, braucht es seine Zeit, weiß der Wernberger. "Mit dem Felsenklettern, muss man wissen, ist das nicht wirklich vergleichbar", sagt er.
Am Eisfelsen in der Alpenarena klettert man "Toprope", das heißt man wird durch ein lokales Seil von oben gesichert. Im Vorstieg zu klettern ist eine weitere Herausforderung. Hier soll man es nicht, auch um das Eis nicht zu schädigen.
Ein Abenteuer am Eis
Am Villacher Eisfelsen bereits, steigt der erfahrene Kletterer in den Felsen, schnurstracks ist er in einer schon schwer zu fotografierenden Höhe angekommen. "Eigentlich", so sagt er, "ist es genau genommen ja gar keine so spaßige Sache. Es ist kalt und nass." Und dennoch, ergänzt er mit einem Lächeln, gibt es "nichts Vergleichbares". "Das Abenteuer, die Herausforderung zu nehmen und zu bewältigen ist einfach ein Wahnsinnsgefühl."
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Stefan Lieb-Lind wohnt in Wernberg und ist geprüfter Berg- und Skiführer und Mit-Autor unter anderem des "Eiskletterführer Kärnten & Osttirol". mit seiner Kinderschar – er ist dreifacher Vater – sattelte er um, entwickelt unter anderem Longtrails in Obervellach.
Eiskletterfelsen Alpenarena steht von 13 bis 19 Uhr zur Verfügung. Die Ausrüstung ist selbst mitzubringen, das Klettern erfolgt auf eigene Gefahr. Es besteht Helmpflicht.
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