Arbeiterkammer warnt vor Schmähpartie im Briefkasten

- Derzeit in den Briefkästen: "Gewinnversprechungen" ohne Wert, wie die Arbeiterkammer sagt
- hochgeladen von Wolfgang Kofler
Zusagen und Versprechungen für "Gewinn" seien Luftnummer, sagst Konsumentenschutz-Experte.
VILLACH (kofi). Ein vielversprechender Umschlag aus dem Hause eines Salzburger Versands fand sich dieser Tage in den Postkästen viele Villacher. "Wichtige Zustellung" ist darauf zu lesen, und "Offizielle Geldzuteilung".
Abenteuerliche Story
Der Brief im Inneren erzählt eine abenteuerliche Geschichte. Eine Frau habe ihren Gewinn in der Höhe von 3.800 Euro nach einer Ziehung nicht abgeholt, daher – was für ein Glück! – käme der Empfänger des Briefs nun in den Genuss! Mehrmals steht zu lesen, man habe Geld gewonnen, es handle sich schließlich um eine "sofortige Zahlung".
Anfragen nicht möglich
Allein: Kein Wort davon ist wahr. Beziehungsweise der Teufel steckt, wie so oft bei solch windigen Postsendungen, im Detail. Denn deutlich kleiner als der restliche Text steht dann zu lesen: "Die Vergabe folgt nach den Regeln der Teilnahmebedingungen." Und die befinden sich – überaus kreativ – auf der Innenseite des Kuverts. Da liest man dann von persönlichen Daten, die man an ein Postfach schicken möge, woraufhin man eine Einladung zu einer Verlosung erhielte.
Zudem könne man "unverbindlich" Gegenstände bestellen. Und: Schriftliche und telefonische Anfragen könne man leider nicht beantworten.
Arbeiterkammer warnt
Für die Arbeiterkammer ein klarer Fall: "Hier gibt es keinen Bargewinn", sagt ein Experte des Konsumentenschutzes: "Das ist ein nicht seriöses Angebot." Zumal besagter "Versand" einschlägig bekannt sei. Bereits 2014 wurden einer Steirerin vom Grazer Landesgericht 24.000 Euro wegen falscher Gewinnzusagen zugesprochen.
Titel ohne Mittel
Allerdings steckte damals ein Unternehmen mit Sitz auf der Insel Malta hinter dem Salzburger Postfach. Der AK-Konsumentenschützer warnt daher: "Auch, wenn die Rechtsschutzversicherung ein Vorgehen gegen diese Firma unterstützen sollte: Es ist trotz Gerichtsurteils eher unwahrscheinlich, dass sich auf Malta dann auch tatsächlich Geld holen lässt. Man hat einen Titel ohne Mittel."
Der Experte rät daher zu Konsequenz: Postsendungen mit "Gewinnen" dieser Art ausnahmslos und sofort wegwerfen.
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