Tourismus 2021
Comeback der "Sommerfrische"
Wie wird der Sommer 2021? Spürbar ist auch heuer viel Patriotismus der Gäste, "Urlaub daheim" ist wieder gefragt.
VILLACH. Die Hoffnung, dass im kommenden Sommer vieles wieder normaler wird, als noch vor einem Jahr ist groß. Wie sieht Claudia Boyneburg-Lengsfeld-Spendier, Sprecherin der Villacher Stadthotels, die Situation? "Die Hotellerie ist gerüstet. Wir haben in den vergangenen Monate bezüglich Hygiene-Konzepte viel Erfahrung gesammelt. Ich glaube, Kärnten wird heuer die gleichen Erfolge haben wie 2020. Es wird immer noch nicht so einfach sein, ans Meer zu fahren oder wegzufliegen", sagt die Expertin. Der Heimaturlaub ist damit eine gute Alternative. "Ja, wir merken viel Patriotismus unserer Gäste. Wir sind allerdings ein Stadthotel und haben viele Kurzurlauber. Das 'Wohnzimmer-Image' von Villach und das 'Sommerfeeling' waren im vergangenen Jahr für die Urlauber sehr attraktiv. Ebenso wie die Kombination des E-Bike-Verleihs mit dem kostenlosen Eintritt am Affenberg – es gibt und gab schon gut Aktionen", so Boyneburg-Lengsfeld-Spendier.
Südliches Flair mit Sicherheit
Aufgrund der kleinen Größe von Villach kann man das südliche Flair unter Einhaltung aller Corona-Regeln gut vermitteln, auch das Wandern auf Bergen wie dem Dobratsch boomt: "Unsere Gäste freuen sich über Insider-Tipps. Ich sehe ein Comeback der Sommerfrische, auch in Villach." Sie selbst ist Chefin des Hotels Goldenes Lamm, wie motiviert sie ihr Team zum Durchhalten? "Wir haben während des Lockdowns für Businessgäste geöffnet, mein Team ist in Kurzarbeit, kommt aber unter Einhaltung dieser immer Zeit immer ein paar Stunden ins Hotel. Das heißt, wir stehen in ständigen Kontakt, das macht es einfacher und wir konnten alle Mitarbeiter behalten. Wir nehmen jetzt sogar ein Lehrmädchen auf, das freut uns sehr."
"Noch geht es"
Wie sieht Sigismund E. Moerisch, Kärntens Hotellerie-Fachgruppenobmann, die Situation? "Die winterlastigen Betriebe haben natürlich durch die letzten fünf Monate Lockdown einen Totalausfall. Für die Sommersaison würde ich sagen: Noch geht es! Doch die Sorgen bezüglich einer Wiedereröffnung steigen wie die Zahlen der Neuerkrankungen. Bezüglich harter Lockdown: Was wir aktuell tun, scheint kein geeignetes Rezept zu sein, sonst müssten die Zahlen ja sinken? Ja, zwei Wochen harter Lockdown, Zeit nutzen zum Testen und Impfen. Dann einen Zeitplan zum Öffnen haben und ein Konzept, dass nicht wieder schließen bedeutet!" Wie erklärt er sich die zu lockeren Maßnahmen des Landes Kärntens? "Die Politik alleine in die Verantwortung zu nehmen, wäre zu billig. Ich denke, es sollte sich jeder an der eigenen Nase nehmen und die Sache ernst nehmen. Die Bevölkerung muss verstehen, dass das sorglose Verhalten am Ende Wohlstand und Arbeitsplätze kosten könnte."
Appell an alle
Wie viele Jobs hängen in ganz Kärnten an der Hotellerie? Moerisch: '"Sehe ich mir die Arbeitslosenstatistik an und sehe ich die Vollbeschäftigung in fast allen anderen Branchen, dann sind die Arbeitslosen 'unsere Zahl', minus ein paar Prozente nicht vermittelbarer Kräfte. Das heißt Arbeitslose im Tourismus: Plus 117 Prozent im Jänner 2021 und plus 121 Prozent im Februar 2021." Möchten Sie an die gesamte Bevölkerung einen Appell aussprechen? "Sehr gerne! Jeden von uns hat - Selbstverantwortung in dieser Pandemie - jeder von uns trägt dazu bei, dass diese Pandemie und Krise so schnell als möglich gemeistert wird. Deshalb der Appell sich an die Regeln zu halten, um auch subjektiv in naher Zukunft wieder die Freiheit, die man sich wünscht, zurückgewinnt."
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