"Daniela hat das Zeug, zu gewinnen"

DROBOLLACH (aw). Das Sport-Gen liegt der Villacher Olympionikin Daniela Ulbing im Blut. Ihr Vater Hubert war in seiner Jugend Snowboard-Lehrer, die Schwester Michaela Schwimmerin und Ruderin und der Bruder Max spielt Fußball beim VSV Villach U17. "Uns war wichtig, dass jedes Kind eine Sportart in einem Verein ausübt. Welche war egal", erzählten die Eltern von Daniela.

Vom Wasser zum Schnee

Dass es das Snowboard wurde, verdankt unsere Snowboardnation einem günstigen Zufall. "Daniela und ihre Schwester waren in ihrer frühen Jugend erfolgreiche Schwimmerinnen. Erst als das Warmbad umgebaut wurde, und wir täglich nach Spittal fahren mussten, sattelten beide um.“ Während die Schwester Michaela, 22, sich fürs Rudern ereiferte, zog es Daniela auf die Piste. "Mitten im Sommer kam sie auf mich zu. Ich musste stante pede den Obmann vom Snowboardverein Villach-Landskron Christian Gfrerer anrufen, erst dann war sie zufrieden. Daniela war immer schon konsequent und ehrgeizig", so Vater Ulbing.

200 Tage im Jahr unterwegs

Durch den Sport ist die Sportlerin extrem viel unterwegs. An rund 200 Nächten im Jahr schläft sie auswärts. "Das war besonders als sie zur Schule ging hart." Vergangenes Jahr maturierte Daniela im Sport-Borg. Mittlerweile ist sie auf der Polizeischule gemeldet und wird in den nächsten Jahren zur Polizistin ausgebildet. Auch ihre Schwester und deren Freund sind bei der Polizei. 

Erste Erfolge

2011 begann für Daniela das Training am Snowboard. Von da an war die Jugendliche nicht zu bremsen. "Schon mit 13 Jahren begann Daniela von ganz allein im Sommer täglich stundenlang zu trainieren, Ausdauer-, Kraft- und Koordinationstraining, um für die Saison fitter zu werden. Niemand musste ihr das sagen." Die Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. Schon 2015 fuhr sie im Europa Cup zum Gesamtsieg, 2016 in ihrer ersten Weltcup-Saison waren Platz 10 in Moskau und Platz 11 in Bad Gastein ihre ersten Top-Ergebnisse. 2017 war dann der Durchbruch an die Weltspitze, sie gewann die Weltmeisterschaft und die kleine Kristallkugel im Parallel-Slalom, ihrer "Paradedisziplin“. Auch im Riesentorlauf gab es bereits die ersten Top-Ten-Platzierungen. „Es war eine außergewöhnliche Saison. Das schönste Erlebnis war für mich bei ihrer ersten Weltmeisterschaft live dabei zu sein", so der Vater.

Und nun in Pyeongchang

Und nun ist Daniela bei den Olympischen Spielen. In ihrer noch so jungen Sportkarriere ist damit für Daniela ein großer Traum in Erfüllung gegangen. Morgen, am 22. Februar, fährt sie ihre Qualifikation, das Finale der besten 16 im Riesentorlauf findet am 24. Februar statt. Zwei Tage später, am 26., wird Daniela wieder österreichischen Boden betreten. Perfektes Timing, wie die Familie findet, immerhin hat Daniela nur einen Tag später Geburtstag. Zu ihrem 20er gibt es für Daniela eine entspannte Feier im engen Familienkreis.
Seit 15. Februar ist Daniela in Korea und absolviert die letzten Trainingseinheiten vor dem großen Rennen. Wir halten Daniela alle die Daumen und wünschen ihr alles Gute.