So werden Wälder leer geräumt
Das sind die Tricks der Schwammerl- "Diebe"
BEZIRK VILLACH. Bis 30 September dürfen in Kärnten noch Eierschwammerln und Steinpilze gesammelt werden, dann ist es gesetzlich verboten und damit Schluss für heuer. Die letzten Tage werden besonders von Italienern noch ausgenutzt, die Wälder nach Schwammerln zu durchsuchen. Freilich: Statt der erlaubten 2 Kilo pro Sammler werden weit mehr gepflückt.
Zuviel klauben kann teuer kommen
Am 20. September gleich drei Italiener mit 35 Kilo Steinpilzen von der Polizei in der Gemeinde Lesachtal erwischt. Pro Person wurden 500 Euro Sicherheitsleistung kassiert. Das ist freilich wohl nur die Spitze des Schwammerlberges, der Jahr für Jahr über die Grenze zu unserem südlichen Nachbarn wandert und dort - zum Teil - teuer verkauft wird.
Die Trick der Schwammerl-"Diebe"
Die angewendeten Tricks sind vielfältig. „Da wäre mal eine Schwammerl-App, die Koordinaten werden eingegeben, der Schwammerlplatz kann so Jahr für Jahr sofort wieder aufgespürt werden“, erzählt Wolfgang J., ein begeisterter Sammler aus der Nähe von Finkenstein. Aber da gibt es auch noch ganz andere Vorgehensweisen, weiß er. Selbst schon beobachtet, habe er "Sammelstationen". Denn um nicht mit mehr als zwei Kilo bei Kontrollen im Wald von der Bergwacht oder Polizei erwischt zu werden, werden Depots angelegt und nachts abtransportiert.
Richtige Profis unter den Pilzdieben gehen aber freilich noch weiter: Sie mieten im Sommer Almhütten oder Wochenendhäuser und starten von dort aus ihre Raubzüge. „Mobile Trockenanlagen haben auch welche dabei, die Pilze werden gleich in den Hütten verarbeitet und meistens ebenfalls nachts abtransportiert“, erfährt die WOCHE von einem Bergwächter. Wie viele Kilo Pilze heuer schon beschlagnahmt wurden, wird wie jedes Jahr erst nach dem Ende der Schwammerlsaison bekanntgegeben werden.
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