Villach
Dieser Christbaum sieht keine Chemie

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Evelinde Bär vom Bauernhof Unterkofler kultiviert Christbäume. Und das schon fast ihr ganzes Leben lang. Warum man zu einem Christbaum aus Kärnten greifen sollte, wieviel Arbeit dahintersteht und was es zu beachten gilt, damit das grün der Tanne lange hält, erzählt die Forstwirtin im Gespräch mit der WOCHE.

VILLACH, FRESACH. Christbäume sind ihr Geschäft, und das eigentlich immer schon, erzählt Evelinde Bär aus Fresach. Schon ihr Vater kultivierte die weihnachtlichen Gefährten, nun sind es sie, ihr Mann und die beiden Söhne. Die Wochen vor Weihnachten nehmen sich einer sogar unbezahlten Urlaub, um beim Verkauf auszuhelfen, erzählt Bär. Seit vielen Jahren verkauft die Familie ihre Nadelbäume vor dem VEZ in Villach. Auch in Hermagor am Adventmarkt steht man, den Markt wird es heuer nicht geben, Bärs Christbäume schon. 

Dürfen trotz Corona verkaufen

Dass sie ab 8. November ihre Christbäume den Kunden präsentieren darf, ist bereits geregelt. "Wir haben von der Wirtschaftskammer schon das OK bekommen", sagt Bär in Anspielung auf die Situation aufgrund der Covid-19 Pandemie. Diesbezüglich würde sie ihren vielen Stammkunden heuer auch raten, etwas früher als sonst zu kommen. "Denn, kommt die Quarantäne dazwischen, kann es blöd laufen", erinnert Bär.

Die Tücken der Christbaumkultur

Viele der Bär-Kunden sind Stammkunden, kommen schon seit Jahren her, wissen genau was sie wollen. Waren es anno dazumal Fichten, so werden heute hauptsächlich Tannen, vor allem die Nordmann- und Blaumanntanne verlangt. Sowieso sind mehr als 90 Prozent der verkauften Bäume Tannen. Obgleich diese nichtmal heimisch sind, weiß Bär. "Aber so buschig wie sie wird eine Fichte nie werden", ergänzt sie.
Bär bezieht ihre Setzlinge aus der Steiermark. Bis sie die meist-nachgefragte Verkaufsgröße von zwei bis zweieinhalb Metern erreichen, vergehen im Schnitt acht bis zehn Jahre. Eine Zeit in der sie und die Bäume allerhand mitmachen. Besonders schlimm war es heuer mit den Mäusen, erzählt die Landwirtin. Aber auch die Tannentrieblaus machte den Bäumen zu schaffen. "Das Problem ist, dass wenn man sie bemerkt, es eigentlich schon zu spät ist." Sieht man einen befallenen Baum, so wird dieser entfernt. Auch Schafe kommen bei Bär leihweise zum Einsatz, sie sorgen dafür dass das Gras den Setzlingen nicht "über den Wipfel wächst", denn dann würde der Baum "ersticken".

Schafe statt Chemie

Dünger oder gar Spritzmittel bekommen Bärs Bäume nicht zu spüren. "Bevor ich damit anfange, höre ich ganz auf", mahnt die Forstwirtin. Bär ist Mitglied bei den ARGE Kärntner Christbaumbauern. Ein eigenes Bio-Zertifikat für Christbäume gibt es nicht. 

Meine Kunden wollen heimische Bäume

Rund 20 Bauern sind dabei, erzählt Bär, auch erzählt sie, dass auch sie mit den ausländischen Billig-Anbietern, deren Bäume im österreichischen Handel zu bekommen sind, zu kämpfen hat. "Aber", so Bär, "man muss auch sagen, dass dieser Kunde nicht gleich mein Kunde ist". Wer zu ihr kommt, schätzt die Qualität, schätzt die Beratung und "weiß was dahinter steht". "Hunderttausende" Bäume habe Bär in ihrem Leben gepflanzt, wachsen und "gedeihen" gesehen. Und dabei auch Hürden stemmen müssen, wie Hagel oder Sturmschäden. "Was den Forst anbelangt so waren die letzten zwei Jahren ein großes Defizitgeschäft", schmunzelt Bär.

Die Tanne vor der Fichte

Das Sortiment bei Bär erstreckt sich von der Blaumanntanne über die Weißkopftanne zur Korktanne bis hin zu den klassischen Fichten. Wer diese frisch bis über Weihnachten erhalten möchte, lagert den Baum am besten draußen liegend und lässt ihr beschneien oder beregnen. Einen tag vor dem Heiligen Abend sollte der Baum sich aushängen dürfen, am besten sei ein Ständer mit Wasserspeicher, den man auch ab und zu mal auffüllen soll, so Bär. Wer diesen nicht hat, könne den Baum auch gelegentlich mit Wasser besprühen. 

Bäume schon geschnitten

Die heurigen Christbäume wurden aufgrund der Witterung, Bärs Baume wachsen auf rund 1.200 Metern in Nötsch, Weißenstein und Fresach, bereits geschnitten. Die die Christbaumsaison ging Bär mit "Vorbehalt". Etwas weniger Bäume als sonst wurden geschnitten, die großen Bäume, für Hotels und Co. blieben heuer stehen. "Die Nachfrage bleibt natürlich ganz aus", weiß sie.

Baum frisch schneiden

Vor dem VEZ startet die Familie am 8. Dezember, verkauft wird bis Weihnachten. Auch in Hermagor werden die Bäume an die Kunden gebracht, wenn heuer ohne Adventmarkt. Wer das besondere Christbaum-Erlebnis haben möchte, kann bei Bär auch einen Baum frisch schneiden. Immer am letzten Samstag vor Weihnachten findet das Frisch-Schneiden statt. Der Treffpunkt ist in Tscheuritsch, Weißenstein, an der Fresacher Straße.

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Zur Sache

In Hermagor verkauft wird am Freitag den 11. Dezember und 18. Dezember vor der RAIBA Hermagor ab 14 Uhr
in Villach beim VEZ ab 8. Dezember, jeden Tag außer Sonntag
Das Frisch-Baum-Schneiden findet am Sonntag den 12. Dezember und 19. Dezember von 10 bis 14 Uhr in Tscheuritsch, Fresacherstraße, Gemeinde Weißenstein statt.
Das Schneiden findet nur statt, wenn es die Wetterlage erlaubt, zu viel Schnee lässt ein Schneiden nicht zu, da dann alles unter dem Schnee liegt.

TIPPS

Damit dem Christbaum sein sattes grün bis zum Heiligen Abend erhalten bleibt, sollte der Baum im Netzt liegend und geschützt im Freien gelagert werden. Regen und Schneefall schadet dem Baum nicht. Der Baum benötigt auch nach dem Aufstellen Feuchtigkeit. Der Nadelbaum sollte einen Tag vor dem Schmücken aushängen dürfen. Bevor es ins warme Wohnzimmer geht, kann man den Baum schon in einem kühleren Raum stellen, damit sich dieser an die Temperatur gewöhnen kann. 

Christbaumständer: Ein Baumständer mit Wasserspeicher zahlt sich aus, denn der Baum "trinkt". Alternativ kann der Baum auch mit etwas Wasser besprüht werden.

Alternativ: Damit der Baum länger frisch bleibt, kann man nach dem Kauf eine dünne Scheibe beim Stamm abschneiden und in einen Kübel mit Wasser geben.

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?? Eventuell eine Spalte
Auch Palmbuschen kultiviert Bär. Dieses Jahr hatte die Landwirtin Pech, denn die gesamte Ernte musste sie vernichten. Da sie aufgrund der Corona-Verordnung keine Möglichkeit fand, die Zweige anzubieten, musste sie diese "hängerweise wegschmeißen", erzählt Bär.

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