Ein Polizist als Jugendheimleiter

FINKENSTEIN (kofi). "Sie müssen entschuldigen, hier ist alles erst im Entstehen." Dietmar Tschudnig sitzt in seinem neuen Büro. Spannteppich, eine Telefonanlage aus den 80er-Jahren, dunkle Holzkästen. Alles sehr einfach. Und alt.

Flüchtlingsheim

Das Sepp-Springer-Heim in Ledenitzen (Gemeinde Finkenstein), das zuletzt jahrelang leergestanden ist, fungiert seit wenigen Tagen als Unterbringung für sogenannte "unbegleitete minderjährige Flüchtlinge". Bis zu 75 Jugendliche aus Ländern wie Syrien oder Afghanistan sollen hier untergebracht werden. Einige sind bereits da.

Interimistisch

Tschudnig arbeitet als derzeit interimistischer Leiter des Hauses, er hat sich auch für die endgültige Leitung beworbenen. Falls es so kommt, endet für den 54-jährigen Villacher eine mehr als 30-jährige Zeit als Gendarm bzw. später Polizeibeamter. "Dann werde ich zwar immer noch im Innenministerium beschäftig sein, aber nicht mehr als Polizist, sondern als Verwaltungsbeamter", sagt er.

Gefragter Spezialist

Wie wird aus einem Polizisten ein Heimleiter? Tschudnig hat sich seit jeher für das Flüchtlingswesen interessiert, hat Fachkurse belegt und ist einer von nur vier Kärntner Polizeibeamten, die als Trainer für Fremden- und Asylrecht arbeiten. "Diese Qualifikation ist in den vergangenen eineinhalb Jahren aus nachvollziehbaren Gründen immer wichtiger geworden", sagt er.

Krumpendorf

Zuletzt war er für den Aufbau und das Management der Asylwerber-Zeltstadt in Krumpendorf verantwortlich. "Es ist enorm schwierig, aus dem Nichts eine Infrastruktur für Hunderte Menschen aufzubauen", erinnert er sich an diese Phase: "Aber man lernt dabei enorm viel an Organisation und Improvisation." Lernen scheint überhaupt ein Lebensgrundsatz von Tschudnig zu sein. Neben seiner Arbeit bei der Polizei engagiert er sich auch seit vielen Jahren beim Roten Kreuz und ist Notfallsanitäter.

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