Ein Weinrundgang am Fuße der Burgruine Landskron
Die Weinlese steht vor der Tür. Zeit für einen Weinrundgang am Fuße der Burgruine Landskron.
VILLACH (aw). Der Rundgang startet für gewöhnlich in den Nachmittagsstunden, "dann, wenn die Sonne nachlässt und die lauen Abendstunden Einzug halten", erzählt der Kärntner Winzer Gerald Neumaier.
Ein Quereinsteiger
Seit 1999 hat er sich dem Weinbau verschrieben, davor war der studierte Jurist mehr im Inneren eines Gebäudes zu finden. Nichts für den Naturmensch, wie er betont.
Jeden Tag verbringe Neumeier seither zwischen seinen Reben, hier und in der Steiermark. Drei Anbaugebiete zählt er. Die Hügel in Landskron seien durch Zufall dazugekommen. "Man war offenbar schon länger auf der Suche nach einem Weinbauern."
Die Rebsorten
Im Jahr 2008 hat er unterhalb der Ruine die ersten Reben gesetzt. Zweigelt, Chardonnay und Riesling, heuer kam die Muskateller Traube dazu. Ein prüfender Blick Neumaiers schielt auf die Seite – auf dem Hang sieht man die frisch gesetzten Stöcke, "die werden noch etwas brauchen. Aber der Chardonnay sieht schon sehr gut aus." Neumaier nimmt die Früchte in die Hand, pflückt einzelne Trauben heraus, er "splittet" sie, sodass die einzelnen Trauben besser reifen. In ein paar Wochen werden die Früchte bereit zur Lese sein. Das mache er natürlich "und gerne" selbst.
Beste Qualität
Sein Anbaugebiet auf der Burgruine: etwa ein Hektar. Vom Zweigelt seien es vielleicht 200 Flaschen. "Aber die sind gut", sagt Neumaier und lächelt zufrieden. Nicht umsonst hätte er 92 Punkte von Falstaff erhalten, erzählt er.
Vertrieb an Bekannte
Um seine Weine einem größeren Kreis bekannt zu machen, gibt es seit heuer die Weinrundgänge, "gemütliche Spaziergänge" zwischen den Reben. Wer Lust hätte, könne sich an den Marillen, Stachelbeeren oder Feigen bedienen, die er als "Naschobst" am Rand gepflanzt hat.
Dreimal hätte er die Tour bereits geführt, weitere dreimal stehen noch an, "sofern das Wetter passt". Dauern würden die Rundgänge "so um die vier Stunden", wobei die Netto-Gehzeit vielleicht eine halbe Stunde ausmacht, gemütlich gegangen. "Bei uns geht es nicht ums Wandern, es soll keine Anstrengung sein. Sondern ein beschwingter und sinnlicher Spaziergang durch die Weinreben."
7 Stationen bis zur Burg
Sieben mit Info-Tafeln versehene Stationen – die jeweils von Weinverkostungen begleitet sind – begegnen auf dem Rundgang zur Burg. Dort, in der Ruine, ist die letzte Station. Sie führt in einen Weinkeller – in stilechtem Charakter. Weinfässer, Steingewölbe und Eisenluster finden sich hier.
Die Verkostung
Bei den abschließenden Verkostungen - mit Winzerjause und "Ritterblut" (Zweigelt) - fände sich hier schon einmal schwer das Gehen, erzählt Neumaier mit einem Schmunzeln auf den Lippen. "Dann kann der Abend auch schon mal länger werden,...", sagt er und lächelt.
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