Die Aufgaben der Goalies
Einzelsportler in der Mannschaft

- Ohne einen talentierten Goalie kann eine Mannschaft im Eishockey laut Machreich nicht erfolgreich sein.
- Foto: Privat
- hochgeladen von Chiara Kresse
In der aktuellen Ausgabe hat sich der DRAUSTÄDTER mit der Position des Goalies auseinandergesetzt und sich dazu mit Trainer Patrick Machreich und U20-Goalie Paul Steiner unterhalten.
VILLACH. Damit eine Mannschaft im Eishockey erfolgreich sein kann, ist jeder Spieler und sein Können enorm wichtig. Neben den Feldspielern hat auch ein Tormann einiges an Verantwortung, denn er ist im Prinzip Einzelsportler in der Mannschaft, erklärt uns Goalie-Trainer und Assistant Coach Patrick Machreich. „Ein Goalie ist die letzte Instanz in der Defensive. Wenn er einen Fehler macht, kann das schnell einmal in einem Gegentor enden. Von daher muss neben den Skills am Eis auch das Nervenkostüm stabil sein, um damit umgehen zu können. Jeder Tormann hat innerhalb einer Mannschaft eine wichtige Rolle inne, denn ohne einen talentierten Goalie kann ein Team nicht erfolgreich sein.“
Erfahrungen sind A und O
Neben der Leidenschaft sind für Machreich das Training und in weiterer Folge auch die Spielerfahrung für den Goalie von großer Bedeutung, um erfolgreich zu sein. „Die Entwicklung eines Tormannes dauert länger als die eines Spielers. Erfahrungen können nur in den Spielen gemacht werden und daher ist der Einsatz junger Goalies enorm wichtig. Je mehr man zum Spielen kommt, umso mehr Erfahrungen kann man sammeln.“
„Engpässe sind da“
Paul Steiner ist Tormann in der U20 und seit zehn Jahren im Verein dabei. „Ich bin zuhause beim Landhockey schon immer im Tor gestanden und als ich in Radenthein gespielt habe, haben sie einen Goalie gesucht und ich habe es probiert. Seitdem bin ich im Tor und mir macht es extrem Spaß. Als ich nach Villach zum VSV gekommen bin, hat sich die Position nicht geändert.“ Auch Machreich möchte, dass die Kinder im Verein zumindest einmal die Rolle des Goalies ausprobieren. „Leider haben wir speziell bei den älteren Gruppen das Problem, dass der Engpass immer größer wird. Da müssen wir dann Spieler aus anderen Clubs zu uns holen. Je älter die Spieler werden, umso größer ist die Drop-Out-Quote.“ Laut Steiner haben die jüngeren Jahrgänge aktuell mehr Glück mit den Goalies. „In der U20 bin ich einer der wenigen, der im Tor steht.“
Irrglaube geklärt
Während unseres Interviews klärt Machreich in Bezug auf das Eislaufen auch gleich einen Irrglauben auf. „Viele sind der Meinung, dass der Tormann im Team derjenige ist, der am schlechtesten eisläuft. Das ist natürlich nicht der Fall.“ Die Bewegungen vor dem Tor sind ein komplexes Muster, die erst einmal gelernt werden müssen. Weiters sind die Goalies die Einzigen, die im Normalfall die vollen 60 Minuten spielen, daher sind hier zusätzlich Athletik und Koordination gefragt. Auch Paul Steiner sieht das so. „Es ist anderes Eislaufen wie für die Spieler. Man muss einfach gut am Eis sein, um sich so drehen und bewegen zu können. Daher natürlich auch das spezifische Training.“
Viel Verantwortung
Neben der coolen Ausrüstung gefällt Steiner an seiner Position die Verantwortung, die er innehat. „Mir macht es richtig Spaß und ich konnte am Beginn der Saison in Kitzbühel bei einem Profispiel dabei sein. Das war eine tolle Erfahrung. Aktuell bin ich wieder in Villach und bereite mich auf die Matura vor. Die Saison ist für mich zwar etwas durchwachsen, aber es kommt schon wieder.“
Rollenakzeptanz
Der U20 Goalie hat sich schon einige Ziele gesteckt. „Nach der Matura möchte ich gerne studieren gehen und einen Verein finden, der mich aufnimmt und wo ich dann weiterspielen kann. Im nächsten Jahr würde ich auch gerne bei den Profis mittrainieren.“ Apropos Profis, in der Kampfmannschaft gibt es mit Lamoureux, Swette und Moser ja eigentlich gleich drei Goalies. Wir haben bei Machreich nachgefragt, wie die Jungs damit umgehen. „In jeder Mannschaft gibt es einen ersten Goalie, der grundsätzlich für die Spiele eingesetzt wird. Auch die Back-up-Spieler müssen wissen, was sie tun und für einen Einsatz bereit sein und es ist auch wichtig, dass die anderen einmal ein Spiel bekommen. Trotzdem ist die Rollenakzeptanz innerhalb des Teams das A und O.“ Speziell junge Goalies spielen laut Machreich auch bei anderen Mannschaften, wo sie die Spielpraxis bekommen. „Junge Goalies müssen einfach auf ihre Chance warten und diese dann nutzen, wenn es so weit ist.“



Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.