88 Einsatzkräfte
Falscher Notruf sorgt für Großeinsatz an der Drau

- Ob und in welcher Höhe es zu einer Vorschreibung von Einsatzkosten kommt, ist noch nicht bekannt (Symbolfoto)
- Foto: Bernhard Knaus
- hochgeladen von Laura Anna Kahl
Ein vermeintlicher Notruf über eine Person, die in die Drau gesprungen sein soll, führte gestern zu einem Großeinsatz in Villach. Nach einer intensiven Suche stellte sich der Notruf als mutmaßlich fingiert heraus. 88 Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, Wasserrettung und Rettungsdienst waren vor Ort.
VILLACH. Gestern um 19.30 Uhr wurden zahlreiche Einsatzkräfte aus Villach zur Stadtdraubrücke beordert, da eine Person in die Drau gesprungen sein soll. Von den Streifenbesatzungen wurden der Uferbereich und von Booten der Feuerwehr und Wasserrettung der Wasserbereich nach der vermeintlich in die Drau gesprungenen Person abgesucht. Der Polizeihubschrauber Libelle wurde ebenfalls angefordert.
Anrufer nicht mehr erreichbar
Da der Anrufer telefonisch nicht mehr erreichbar war und der bei der Rettungsleitzentrale hinterlegte Name nicht verwertbar war, wurde über das LKA eine Stammdatenabfrage für die verwendete Rufnummer durchgeführt. Letztendlich konnte in Erfahrung gebracht werden, dass das verwendete Mobiltelefon auf eine 36-jährige Villacherin angemeldet ist, das Handy von dieser jedoch zur dauernden Nutzung an eine 15-jährige notorisch Abgängige übergeben wurde.
Suche abgebrochen
Von dieser dürfte der Notruf mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eines fingierten Einsatzes bei der Rettungsleitzentrale abgesetzt worden sein. Nach einer Stunde wurde die Suche abgebrochen. Die 15-Jährige konnte angetroffen werden, leugnet jedoch, den Anruf getätigt zu haben. Sie gab als Rechtfertigung an, ihr Handy einem ihr unbekannten Burschen gegeben zu haben, damit dieser einen Freund anrufen kann.
88 Einsatzkräfte gesamt
Es standen folgende Einsatzkräfte im Einsatz: Polizei des SPK Villach inkl. Libelle und Tasso (19 Personen), Wasserrettung Villach 37 Mann/Frau, Hauptfeuerwehrwache Villach 19 Mann/Frau, Freiwillige Feuerwehr Velden 3 Mann/Frau, Berufsfeuerwehr Klagenfurt 6 Mann/Frau und Rettung/Notarzt 4 Mann/Frau. Insgesamt waren es 88 Einsatzkräfte.
"Hohe Einsatzkosten"
Weitere Erhebungen zur Anruf tätigenden Person werden durchgeführt. Ob und in welcher Höhe es zu einer Vorschreibung von Einsatzkosten kommt, ist noch nicht bekannt. "Die Medien werden bei ihrer Berichterstattung ersucht, darauf hinzuweisen, dass solch fingierte Einsätze Rettungskräfte binden, die woanders gebraucht werden könnten und dass es zur Vorschreibung von hohen Einsatzkosten kommen kann", heißt es von der Polizei.



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