Fresacher Toleranzgespräche: Bürgermeister spricht von "Eklat"
Gemeindechef Gerhard Altziebler fühlt sich von den Veranstaltern brüskiert und will die Veranstaltung im kommenden Jahr nicht mehr unterstützen.
FRESACH (kofi). Erstmals fanden heuer in Fresach die Europäischen Toleranzgespräche statt. Organisiert vom evangelischen Verein "Denk.Raum.Fresach" soll die Veranstaltung zu einer europaweit strahlenden Einrichtung werden, bei der die großen Themen der Gesellschaft diskutiert werden. Zur Auftaktveranstaltung ist Bundespräsident Heinz Fischer angereist, anerkannte Geistesgrößen haben Vorträge gehalten. Schon jetzt ist klar, dass die Toleranzgespräche im kommenden Jahr ausgebaut werden sollen.
Ärger mit Bürgermeister
Denkbar ungelegen kommt den Veranstaltern nun ein Wickel mit Fresachs Bürgermeister Gerhard Altziebler: Der fühlt sich von den Organisatoren "brüskiert" und spricht von "Eklat". Was war geschehen? Bei der Eröffnungsfeier wollte Altziebler (dies war ihm zuvor zugesichert worden) Heinz Fischer kurz begrüßen.
Dazu sollte es aber nicht kommen. "Man hat mir kurzfristig bei der Feier gesagt, dass es keine Begrüßung geben wird", sagt Altziebler. Zudem habe man ihm, dem Hausherren, einen Sitzplatz in der dritten Reihe zugewiesen, während die Bürgermeister der Umlandgemeinden weiter vorne saßen. Auch auf Gemeinschaftsfotos sei er unerwünscht gewesen.
"Mir reicht's", zürnt Altziebler darob, "nächstes Jahr gibt es von der Gemeinde keine Unterstützung mehr für die Veranstaltung." Denn wenn Toleranz bei der Parteifarbe endet, könne es mit entsprechenden Gesprächen nicht weit her sein, glaubt Altziebler seine Zugehörigkeit zur FPÖ als Ursache für die schlechte Behandlung erkannt zu haben.
Klärendes Gespräch
Von Seiten der Veranstalter ist man um Kalmierung bemüht. Peter Nageler, stellvertretender Obmann des Denk.Raum.Fresach: "Es tut mir leid, dass bei der Feier ein paar Dinge unglücklich gelaufen sind." Zwar würde man die Toleranzgespräche auch ohne Altzieblers Unterstützung fortführen, doch lieber hätte man den Bürgermeister als Freund: "Ich hoffe, wir können die Ungereimtheiten möglichst rasch in einem Gespräch klären."
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