Kärntner Postboten
"Ich bleibe bis zur Pension"
Postboten haben in Corona-Zeiten viel zu tun. Zwei von ihnen gewähren uns einen kleinen Einblick.
Während einige Villacher um 6 Uhr morgens noch im Bett liegen, sind Gerald Steindorfer und Sascha Moolhuijsen bereits fleißig am Paketeausliefern. Die zwei Postboten haben derzeit viel zu tun. Grund dafür sind die derzeitigen Umstände rund um den Lockdown und das zeitnahe Weihnachtsgeschäft. Steindorfer erkennt diesbezüglich ein Umdenken bei einer gewissen Personengruppe: „Die Paketlieferung hat sich in den letzten Jahren massiv vermehrt. Ich vermute, dass der Lockdown bezogen auf die Paketbestellung einiges ausgelöst hat. Gerade ältere Personen trauen sich jetzt langsam drüber und merken, dass das Internet doch sehr praktisch ist um beispielsweise Geschenke zu bestellen“.
Jede Menge Pakete
Jeder Angestellte hat neben der Briefpost circa 80 bis 100 Pakete auszuliefern. Es gibt allerdings Tage, an denen es weit über 100 Pakete sind. „Wir schauen, dass wir uns gegenseitig helfen und darüber bin ich sehr froh. Wenn ich zum Beispiel einmal früher fertig bin, dann rufe ich meinen Kollegen an und frage ihn, wo er gerade ist, damit ich vorbeikommen kann, um ihm zu helfen“, erzählt Moolhuijsen. Der Schnee sorgt bei der Arbeit für zusätzliche Turbulenzen. Manche Häuser sind laut Steindorfer ohne Schneeketten nicht zu erreichen: „Ein privater Autofahrer würde manche Ein- und Auffahrten niemals befahren, aber das ist einfach unser Job und das sind wir auch gewohnt.“ Die Paketdichte ist neuerdings so hoch, dass oftmals jemand hinterherfahren muss, um dem Kollegen die Pakete zu bringen. Manchmal ist der Platz im eigenen Auto nicht mehr vorhanden.
Die Leute sind dankbar
Trotz des derzeitigen Chaos hat sich am Zwischenmenschlichen nichts geändert. „Die Leute wissen unsere Tätigkeiten wirklich zu schätzen und drücken ihren Dank in Form von Schokolade oder Trinkgeld aus. Eine Frau hat letztens zum Beispiel eine große Kiste voller Kekse für mich gebacken“, freut sich Moolhuijsen. Sie möchte bis zur Pension bei der Post bleiben und hat ihren Chef diesbezüglich schon vorgewarnt. "Ob´s jetzt hagelt oder einen Meter schneit, der Briefträger kommt immer. Darüber freuen sich die Leute und das freut wiederum mich“, berichtet Steindorfer.
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