In Kärnten passiert jeder dritte Autounfall mit Fußgänger wegen Ablenkung des Autofahrers
Rund 80 Prozent der Fußgängerunfälle in Kärnten sind Kollisionen mit Pkw, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Häufigste Ursache dieser Unfälle sind abgelenkte Autofahrer. Jder dritte Autounfall mit Fußgängern passiert wegen unachtsamen Autofahrern, macht der VCÖ aufmerksam. Telefonierende Autofahrer reagieren ähnlich schlecht wie alkoholisierte Autofahrer mit 0,8 Promille. Der VCÖ spricht sich für niedrige Tempolimits im Ortsgebiet und für Handy am Steuer als Vormerkdelikt aus.
"Mit mehr Aufmerksamkeit im Straßenverkehr sind viele Fußgängerunfälle in Kärnten vermeidbar", fasst VCÖ-Expertin DI Bettina Urbanek zusammen. Der VCÖ hat auf Basis von Daten der Statistik Austria die Autounfälle mit Fußgängern in Kärnten analysiert. Im Vorjahr passierten in Kärnten 208 Unfälle von Autos mit Fußgängern. Damit sind rund 80 Prozent aller Fußgängerunfälle in Kärnten Kollisionen mit Autos. Pkw sind der häufigste Unfallgegner von Fußgängern, wie die VCÖ-Analyse zeigt.
Jeder dritte Autounfall mit Fußgängern passiert deshalb, weil der Autolenkende abgelenkt war. "Damit ist Ablenkung die häufigste Ursache bei Autounfällen mit Fußgängern", stellt VCÖ-Expertin Urbanek fest. Etwa ein Fünftel der Autounfälle mit Fußgängern ist die Folge von Fehlverhalten des verunglückten Fußgängers. Auch diese Unfälle sind durch erhöhte Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer vermeidbar.
"Vielen ist nicht bewusst, wie gefährlich das Telefonieren oder SMS schreiben beim Autolenken ist. Wer während des Lenkens ein SMS schreibt oder eine Adresse ins Navi eingibt, ist im Blindflug unterwegs", betont VCÖ-Expertin Urbanek. Telefonierende Autofahrer reagieren so schlecht wie Alko-Lenker mit 0,8 Promille. Beim Eingeben der Adresse ins Navi kann der Blindflug sogar bis zu zwei Sekunden dauern, die Bremsverzögerung ist länger als bei betrunkenen Autofahrern mit zwei Promille. Die Folgen von Unachtsamkeit am Steuer können durch niedrigere Tempolimits verringert werden. Bei 30 km/h haben abgelenkte Autofahrer einen Anhalteweg von 28 Meter, bei 50 km/h von 53 Meter. "Diese 25 Meter Unterschied können darüber entscheiden, ob ein auf die Straße laufendes Kind schwer oder gar tödlich verletzt oder gar nicht verletzt wird, weil das Auto rechtzeitig stehen bleibt", so VCÖ-Expertin Urbanek.
Um die Verkehrssicherheit zu erhöhen und die Zahl der Unfälle zu verringern, führt der VCÖ die Initiative "Aufmerksam lenken" durch. Im Internet bietet der VCÖ unter www.vcoe.at viele Informationen zum Thema an, es gibt die Möglichkeit, an einer Umfrage teilzunehmen und ein Statement gegen Telefonieren am Steuer abzugeben. "Eine Sekunde Unaufmerksamkeit birgt das Potenzial für eine Katastrophe", betont der Verkehrswissenschafter Univ.-Prof. Dr. Josef Michael Schopf von der Technischen Universität Wien. Weitere Statements gibt es unter www.vcoe.at/aufmerksamlenken
Vor allem viele junge Autofahrer nutzen ihr Smartphone während des Autolenkens. Die jungen Lenker möchte der VCÖ mit einer dreiteiligen Comic-Serie auf You Tube mit dem Titel "Death Corporation" wach rütteln. "Ohne moralischen Zeigefinger zeigt die Serie, welche katastrophalen Folgen telefonieren oder SMS schreiben während des Autolenkens haben kann", empfiehlt VCÖ-Expertin Urbanek auch Fahrschulen den Einsatz dieser kurzen Videoserie. Der VCÖ fordert zudem, dass die Benützung von Smartphones während des Autolenkens in das Vormerksystem aufgenommen wird.
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