Villach Hauptbahnhof
"Jeder Bus sollte hier halten dürfen"
Private Reisebusse dürfen nicht am Villacher Bahnhof halten, um Gäste ein- oder aussteigen zu lassen. Dieses Recht ist Linienbussen vorbehalten.
VILLACH. Nimmt man es genau, dürfen Reisebusse nicht am Villacher Bahnhof halten, um Fahrgäste aufzunehmen bzw. aussteigen zu lassen. Dieses Recht ist Linienbussen vorbehalten. Strafen fürs nicht-rechtmäßige Stehen wären bisher "wohl" noch nicht exekutiert worden, aber "möglich", erzählt Wilhelm Neufeld von Neufeld Reisen.
Jahrelange Bemühung
Seit Jahren setze er sich schon für eine "legale" Haltemöglichkeit vor dem Bahnhof ein, sagt er. Nun gelang es, gemeinsam mit der Stadt Villach und der Wirtschaftkammer, einen runden Tisch zusammenzurufen.
"Nicht so einfach"
Eine Lösung werde von allen Seiten "angestrebt", allein, "das ist nicht so einfach", wissen Verkehrsreferent StR Harald Sobe wie auch Reinhold Pischounig, Abteilung Stadt- und Verkehrsplanung.
Planungstechnisch stoße der Villacher Bahnhof "an seine Grenzen", neben dem Busverkehr gebe es auch zu wenig Platz für Individual- und Taxiverkehr. "Und der öffentliche Bereich wird zunehmen", so Sobe.
Wirtschaftliche Einbußen
Doch irgendetwas werde geschehen müssen, meint Neufeld. Er sprich von wirtschaftlichen Einbußen. Inzwischen sei er so weit, Aufträge nicht mehr annehmen zu wollen.
Bis zu einmal wöchentlich sollte er im Idealfall Reisegruppen – viele Sportwochen – am Bahnhof abholen. "Einem Villacher kann ich noch erklären, wo der Willroider Parkplatz (Anm.: nächstmöglicher Parkplatz) ist, aber einem Salzburger, Wiener oder Linzer ...? Die fragen mich ob ich deppert bin!"
Dafür allerdings eine Strafe riskieren wolle er auch nicht. Für das Abholen und Einladen am Bahnhof würde er im Regelfall weniger als zehn Minuten brauchen.
Anders in Klagenfurt
Einst hätte es die Diskussion auch in Klagenfurt gegeben, erzählt Neufeld, doch man hätte sich auf eine einspurige Nutzbarkeit geeinigt.
Wobei es hier ganz andere Voraussetzungen gebe, erklärt Andreas Michor, Sparte Transport und Verkehr (WKK): "Platztechnisch wird es in Villach schwierig."
Öffnung nach hinten
Ob der Möglichkeit baulicher Lösungen gibt man sich seitens der Stadt Villach jedenfalls bedeckt. Eventuell möglich sei eine Öffnung nach hinten hinaus, überlegt Sobe. Hier verbindliche Projekte in Aussicht zu stellen, sei aber "unmöglich". Sobe: "Das braucht schon Vorlaufzeit."
Kompromiss?
Was realistischer schiene, wäre eine "eventuelle" Übereinkunft mit dem Konzessionsinhabern, die derzeit die Haltestellen anfahren. Vielleicht ließe man "mit sich reden", heißt es unisono.
Das Anliegen werde jedenfalls weiter verfolgt, Michor wird einen Schriftsatz an die Stadt Villach aushändigen.
Neufeld zeigt sich so weit zufrieden. "Wenigstens kommt nun Bewegung in die Sache", ist er zuversichtlich.
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