Außergewöhnliches Tätigkeitsfeld
„Man lebt das Leben eines Anderen“
Eine prominente Person auf Schritt und Tritt zu begleiten und vor allem zu beschützen, kennen viele von uns nur aus Filmen. Für Mike Ruckli aus Villach war das eine Zeit lang sein Alltag.
VILLACH. Nach seiner Polizeiausbildung wechselte Ruckli zu einer Sondereinheit und wurde zum Personenschützer ausgebildet. „Ich kam nach meiner Ausbildung zurück nach Kärnten und beschützte für einige Jahre eine bekannte Milliardärsfamilie.“ Heute ist er Inhaber eines Fitnesscenters und arbeitet ab und an in dem alten Berufsfeld. „Ein Freund bei der Polizei hat eine Firma, die auf Personenschutzaufgaben spezialisiert ist, und bei gewissen Veranstaltungen bin ich dann für die ein oder andere Schutzperson verantwortlich,“ grinst Ruckli. Wer seine Klienten sind, sagt er nur ungern. „Es gibt in dieser Branche Regeln und an die halte ich mich.“
Seine Aufgaben
Was er uns im Interview jedoch geben konnte, war ein Einblick in seine Arbeit als Personenschützer. „Die Vorbereitung ist ein wichtiger Punkt in diesem Job. Ich bekomme meine Aufträge schon Wochen oder Monate im Voraus.“ Laut Ruckli muss jede Location im Vorfeld gecheckt und die Gegebenheiten abgeklärt werden. Auch der Austausch mit der Polizei oder externen Personenschützern ist dabei wichtig. Da die Arbeit mit einem gewissen Risiko verbunden ist, haben wir nachgefragt, wie gefährlich der Job eigentlich sei. „Man muss bei den Klienten immer zwischen einer Attentatsgefahr oder einer Entführungsgefahr unterscheiden. Bei einer Attentatsgefahr kann man sich nicht einfach mit der Person in ein Auto setzen und hoffen, das nichts passiert. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es noch nie gefährlich war, aber in der Arbeit funktioniere ich einfach.“ Ruckli erklärt, dass eine gute Beobachtungsgabe gefragt ist. „Beobachten und Gefahren erkennen, darum geht es in diesem Beruf. Man muss immer vorbereitet sein.“
Geheimhaltung als Anforderung
Ein weiterer Fakt ist die Geheimhaltung. „Selbst mein engster Kreis weiß nicht alles über meine Tätigkeit. Das ist Teil des Jobs. Geheimnisse kann er gut für sich behalten. „Für viele ist meine Arbeit vielleicht spannend, für mich ist es ein Job wie jeder andere. Dazu kommt, dass ich mich nicht sonderlich für das Leben anderer Personen interessiere, tut ja umgekehrt auch keiner.“
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