Bauprojekt Obere Fellach
Modern trifft auf Altes
In der Oberen Fellach entsteht gerade ein besonderes Bauprojekt mit vielen Facetten.
VILLACH. In Gestalt und Funktion wird in der Oberen Fellacherstraße dabei Altes wiederbelebt und modern zu neuem Leben erweckt. Schon 1822 findet das alte, vorindustrielle Gebäude welches hier steht Erwähnung. Jetzt wird ihm ein ganz neues Leben eingehaucht: zehn Wohnungen, ein Wasserkraftwerk eine Fischzucht und ein selbstversorgendes Glashaus entstehen hier. "Ganz im Sinne der reisenden Gesellen und Meister des vorindustriellen Zeitalters werden hier Ingenieure und Handelsreisende Herberge und Unterkunft finden. Das Wasser als Ressource steht dabei im Mittelpunkt der Nutzung", sagt Bauherr Johann Pacher.
Neue Bauweise
Das Projekt, das von Umweltveränderungen motiviert und durch Generationenwechsel möglich wurde, verfolgt dabei laut Pacher bestimmte Prinzipien: "Zum einen sind das Offenheit für Neues unter Berücksichtigung des Alten. Dieses Prinzip gilt für die Neudefinition der Nutzung (Wohnraum, ohne zusätzlicher Versiegelung), neue Bautechnologien, sowie die organisatorische Ausführung der Planung und Bautätigkeit durch Digitalisierung. Dabei wird aus einer Pappenfabrik ein energieeffizientes Wohngebäude am Fluss auf kleinstem Raum." Auch will Pacher “ungenütztes Vermögen” neu entdecken. So gab es am Fellacher Quellbach eine Fischzucht. "Warum nicht wieder? Mühlen, Sägewerke und Hammerwerke dominierten den Fluss – warum die Energie nicht mit einer neuen Technologieverwenden?", so Pacher.
Autark
Wichtig: Der zusätzliche Wohnraum soll selbständig funktionieren können. Dabei wird der Strom und Wärme durch Biomasse, PV und Wasserkraft vor Ort erzeugt und "smart" genutzt. So wurde der Bachlauf vom Oberen Fellacher Bach geändert und ein sechs Meter hohes Gefälle hergestellt. "Dadurch kann der Strom mittels einer Förderschnecke generiert werden - also klassische Wasserkraft. Bei uns gibt es das eher selten, es gibt nur in Holland Spezialfirmen die so eine Förderschnecke produzieren", sagt der ausführende Architekt Ludwig Lengger.
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