Littering
Müllsünder immer noch ein großes Problem

Jürgen Misotitsch von der Bergwacht hört von Müllsündern nie eine Einsicht.  | Foto: Foto: RMK
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  • Jürgen Misotitsch von der Bergwacht hört von Müllsündern nie eine Einsicht.
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Wir haben nachgefragt: Das Littering wurde laut der Bergwacht durch Corona zwar nicht mehr, weniger aber auch nicht. "To-Go"-Essen ist kein Faktor.

VILLACH/VILLACH LAND. Jürgen Misotitsch, Villacher Bergwacht-Bezirksleiter, und sein Team sind für die Sauberkeit in der Region zuständig. "In der Stadt überwachen wir nach dem Ortsbildpflegegesetz. Am Land gelten die Strafen für das Littering, also der Verschmutzung von Flächen und Räumen durch Müll, ebenso, nur greift hier ein anderer Paragraph", sagt Misotitsch und betont: "Viele wundern sich immer noch, wenn sie uns sehen, vor allem in der Stadt. Aber gegen die Vermüllung vorzugehen ist eine unserer Hauptaufgaben, nicht jene der Polizei." Seit Beginn der Pandemie kann Misotitsch keine Steigerung des unsachgemäßen Entsorgens von Müll bemerken. Aber: "Es wird auch einfach nicht weniger. Vor allem jetzt ist die Zeit, wo man den Müll gut sieht. Der Schnee ist geschmolzen und die Vegetation noch nicht so hoch, der ganze Dreck wird sichtbar", sagt der Bergwacht-Bezirksleiter.

Frecherweise wurde dieser Müll sogar genau vor einem Verbotsschild platziert.  | Foto: Foto: KK
  • Frecherweise wurde dieser Müll sogar genau vor einem Verbotsschild platziert.
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Hotspots 

Hotspots in Villach sind nach wie vor die Maria-Gailer-Straße in der Nähe von Fast-Food-Ketten. Schon einmal hat die Draustädter WOCHE dazu erfahren, dass McDonalds-Mitarbeiter den Parkplatz zwar selbst reinigen (obwohl es nicht deren Aufgabe wäre), diese zusätzliche Arbeit reicht aber nicht. Durch den Lockdown bieten viele Restaurants und Gasthäuser "To-go"-Essen an. "Dieses wird aber meist zu Hause gegessen, da merken wir kein vermehrtes Müllaufkommen", so Misotitsch. Auch bei den Autobahnabfahrten sammelt sich der Müll. "Das ist einfach nicht verständlich. Wenn man schon abfährt, kann man den Müll doch bis zum nächsten Mistkübel oder mit nach Hause nehmen", wundert sich Misotitsch. Die schwarzen Schafe auf frischer Tat zu ertappen sei sehr schwierig: "Mehr erreichen wir bei Schwerpunktkontrollen, etwa auf dem Parkplatz vor dem Cineplexx." Einsichtig zeigen sich die Müllsünder aber nicht. Misotitsch: "Ein bewusster Grund für das Wegwerfen wird nicht genannt. Meist kommt nur ein Achselzucken. Geschockt sind sie dann eher über die Geldstrafe, denn mit dem reinen Abmahnen haben wir aufgehört."

Vor allem viele PET-Flaschen "fliegen" aus dem vorbeifahrenden Auto.  | Foto: Foto: RMK
  • Vor allem viele PET-Flaschen "fliegen" aus dem vorbeifahrenden Auto.
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Hohe Strafen 

Die Strafen fangen bei 25 Euro für Becher oder kleine Müllsackerln an und können in Höhen bis zu 3630 Euro gehen. Etwa, wenn man einen Fernseher in der Natur entsorgt, dann greift das Naturschutzgesetz. Im Wiederholungsfall kostet das 7260 Euro. "Das ist ja dann nicht mehr Littering sondern Ablagerung von Unrat. Ich verstehe nicht, warum man seine Waschmaschine in den Wald wirft, wenn man sie schon auf dem Hänger hat. Das Entsorgen im Wirtschaftshof ist kostenlos, und da wird einem beim Entladen der schweren Fracht sogar geholfen", ist Misotitsch ratlos.

Dosen am Berg 

Heuer wurde auch verstärkt auf den Skipisten, beziehungsweise entlang beliebter Skitouren-Routen kontrolliert. "Tourengehen boomt ja sehr, und das sieht man leider. Auf den Strecken von Heiligengeist auf den Dobratsch oder auf der Gerlitzen sieht man Bierdosen herumliegen. Ebenso wie auf den Parkplätzen. Gasthäuser haben geschlossen, das Bier wird vor der Abfahrt getrunken und die Dose weggeschmissen – obwohl vielleicht 20 Meter weiter eine Mülltonne steht. Das ist zu weit2, ärgert sich Misotitsch. Immer noch ein weiterer Hotspot: Autobahn-Parkplätze, die bewusst angefahren werden: "Denn anders lässt es sich nicht erklären, warum man hier etwa eine Wäschespinne findet oder eine Box voll mit Büchern…"

Wilder Müll

Auch Leser der Draustädter WOCHE machen uns immer wieder auf "wilden Müll" aufmerksam.
So erreichte die Redaktion vor wenigen Tagen bestürzende Aufnahmen, welche unter anderem zig illegal entsorgte Wabenrahmen in einem Wald zeigen. Die Leserin, welche anonym bleiben möchte, erzählte uns: "Bei meiner Wanderung in Föderlach (Nebenstraße nach Lind ob Velden durch den Eisenbahntunnel, Fuhrweg nach Kletschach) habe ich leider einen abgelagerten Müllsack mit verschiedenem Müll unter der Ablagerungsverbotstafel (Anmerkung: siehe Artikel oben) vorgefunden. Was sind das für Leute, die diese Frechheit besitzen und anscheinend nicht wissen, wo der Müll hingehört? Tiere zerreißen möglicherweise diesen Sack und sind dann gefährdet, da sie auch darin wühlen.W Ein kleines Stück weiter fand die Frau zahlreiche Wabenrahmen – inklusive dem darin befindlichen Draht. Die Dame: "Diesen Leuten müsste man Flurreinigungsdienst für ein Jahr verordnen!"

Müll nimmt zu

Auch die Stadt Villach kann bestätigen, dass der Müll in der Natur zunimmt. Die anhaltende Corona-Pandemie bringe leider vielerorts auch ein unangebrachtes und unkorrektes Verhalten mit sich: Die Menschen halten sich deutlich mehr in freier Natur auf und hinterlassen dort – vor allem entlang der Spazier- und Radwege – viel Müll. In Zahlen ausgedrückt erscheint diese Unsitte noch trauriger: Der Anteil des Mülls, der nicht in Behältern eingesammelt werden kann, liegt bei 78 Tonnen pro Jahr.

Aktion gegen das Littering

Um gegen das Littering anzukämpfen hat sich auch der Verein Together gemeinsam mit TART (Together Art) und BärenBikes eine Aktion für die nächsten Wochen im April ausgedacht – die Waste Challenge: "Wir fordern Menschen auf, raus in die Natur zu gehen und zu radeln, Müll einzusammeln und daraus ein 'Müll-Kunstwerk' zu kreieren. Dieses wird fotografiert und an Together gesendet. Together Art wird mit einer Jury die besten Arbeiten prämieren. BärenBikes unterstützt die Aktion mit attraktiven Preisen (2x 2 Tage Bären-Bikes für je 2 Personen)."

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