Neue Pufferspeicher für die Fernwärme Villach

- Die 16 Meter hohen Behälter fassen 150 Kubikmeter Inhalt.
- Foto: Gernot Gleiss
- hochgeladen von Julia Dellafior
Die Kelag startet damit ein innovatives Projekt für aktiven Klimaschutz.
VILLACH. Die Kelag hat für die Fernwärmeversorgung beim Heizwerk Villach-Warmbad einen Pufferspeicher errichtet. Damit wird es möglich sein, Abwärme aus Arnoldstein und die Erzeugung von Biomasseanlagen in Villach noch effizienter zu nutzen. Der Pufferspeicher kann rund 23.000 kWh Wärme aufnehmen und kurzfristig in das Netz einspeisen, um Bedarfsspitzen zu decken. Die Kelag investiert rund 1 Million Euro in dieses innovative Projekt.
Umweltfreundliche Energie
„Die Pufferspeicher-Anlage in Villach-Warmbad ist eine sehr innovative Lösung", betont Adolf Melcher, Geschäftsführer der KELAG Energie & Wärme GmbH. „Mit ihr können wir ab September das komplexe Fernwärmesystem Villach-Arnoldstein optimieren und den Einsatz von Erdgas für die Spitzenabdeckung um rund 5 Millionen Kilowattstunden verringern. Das entspricht dem Bedarf von 1.000 Wohnungen und erspart der Umwelt rund 1.000 t CO2 pro Jahr – das ist aktiver Klimaschutz!"
Sondertransport und Spezialmontage
Der Pufferspeicher ist in der Nacht auf den 15. Juli auf der Baustelle beim Heizwerk Villach-Warmbad angeliefert worden. Er besteht aus drei 37 Tonnen schweren Stahl-Druckbehältern, die jeweils 150 m3 Inhalt fassen. Jeder Behälter ist 16 Meter hoch und hat einen Außendurchmesser von 4 Meter. Die Behälter wurden mit drei Sondertransporten von Bayern anch Villach-Warmbad geliefert. Die Sondertransporte hatten eine Länge von jeweils rund 30 Meter und ein Gesamtgewicht von fast 80 Tonnen. Transportiert und aufgestellt wurden Behälter von der Firmer Felbermayr und R + I Rohr- und Industrieanlagen GmbH.
Funktion des Pufferspeichers
Der Pufferspeicher wird mit 450 Kubikmeter Wasser gefüllt. „Dieses Wasser können wir in Zukunft mit Abwärme aus Arnoldstein und Wärme aus den Biomasseanlagen auf bis zu 110 Grad Celsius erhitzen", erläutert Geschäftsführer Michael Wagner. „Bei Bedarfsspitzen unserer Fernwärmekunden in Villach können wir diese Wärme kurzfristig aus dem Speicher in das Fernwärmenetz einspeisen, dabei kühlt das Wasser auf rund 60 Grad ab. Die nutzbare Temperaturdifferenz entspricht rund 23.000 kWh Wärme. Innerhalb weniger Minuten können wir aus dem Pufferspeicher eine Leistung von 20 MW einspeisen. Zum Vergleich: Die Leistungsspitze im Villacher Fernwärmenetz der KELAG Energie & Wärme GmbH beträgt rund 90 MW."
Der Pufferspeicher ist als Tages- und Spitzenlastspeicher konzipiert, reagiert sehr flexibel auf die aktuelle Bedarfs- und Erzeugungssituation und verbessert den Wirkungsgrad des komplexen Fernwärmesystems in Villach-Arnoldstein. Die KELAG investiert rund 1 Million Euro in dieses innovative Projekt. „Der Pufferspeicher passt perfekt in unsere Unternehmungsstrategie, grüne Energie möglichst effizient zu nutzen", betont Adolf Melcher.
Fernwärme Villach
Die Kelag betreibt seit 35 Jahren die Fernwärme in Villach. Über das 120 Kilometer lange Netz werden rund 190 Millionen Kilowattstunden Wärme an die Kunden geliefert. Beim Fernwärmesystem Villach handelt es sich um das größte Fernwärmenetz der Kelag mit der komplexesten Erzeugungsstruktur.
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