Oberkärntner Großbrand bringt Villachs FF-Leute ans Limit

- Richard Werdinigg, stellvertretender Kommandant der Hauptfeuerwache Villach, erklärt die Schwierigkeit des Lurnfeld-Einsatzes
- Foto: HFW
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Der Einsatz in Lurnfeld dauert noch Tage: Feuer verlangt Feuerwehrmännern alles ab. Ein Kommandant erklärt die Probleme.
VILLACH/LURNFELD (kofi). Der Großbrand in der Oberkärntner Gemeinde Lurnfeld tobte tagelang, nun scheint er weitgehend unter Kontrolle. Mehr als 75 Hektar Wald waren und sind betroffen. Doch für die bis zu 200 Feuerwehr-Männer, die im Dauereinsatz stehen, geht der Kampf gegen die Flammen noch tagelang weiter. Denn auch wenn man kaum noch Feuer sieht – der lästige Teil der Arbeit ist noch lange nicht vorbei.
Harter Einsatz
Richard Werdinigg, stellvertretender Kommandant der Villacher Hauptfeuerwache, berichtet von den Tücken des Einsatzes: "Die Nachlöscharbeiten gestalten sich extrem schwierig." Es gelte, das so genannte Bodenfeuer zu bekämpfen, das sich, von außen fast unsichtbar, unterirdisch fortpflanzt. "Wurzeln, Tierbauten und Holzschäden führen dazu, dass die Flammen immer wieder neue Nahrung finden." Die FF-Männer müssten daher alle 70 Zentimeter Löcher in die Erde schlagen und Wasser einfüllen. "Und das auf so steilem Gelände, dass die Leute zum Teil mit Seilen gesichert werden müssen. Dazu das weitgehende Fehlen von Wegen, die tagelange und für Brände ungünstige Föhnlage und die starke Rauchentwicklung im Wald – "die Männer arbeiten zum Teil mit Rauchschutzmasken und sind körperlich am Limit", sagt Werdinigg.
Hoffen auf Regen
Knapp 100 Feuerwehrmänner aus den Bezirken Villach Stadt und Villach Land sind im Einsatz, dazu stellt das Bundesheer Pioniere aus Villach ab. Am Montag wurde sogar der "Katastrophenzug" der Feuerwehr an die Brandstelle geordert, um noch effizienter löschen zu können. Mit einem "Brand aus" rechnet Werdinigg dennoch nicht so schnell: "Wenn uns das diese Woche noch gelingen sollte, brauchen wir Wetterglück, also einen starken Regen."



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