Pilze: vielfältig und (in Maßen) gesund

Eierschwammerln
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BEZIRK VILLACH (aw). Sie wachsen draußen, in den Wäldern und am Straßenrand, versteckt unterm Gehölz oder auf offener Wiese. Und sind so vielfältig wie es nur die Natur erschaffen kann. Pilze.

Mit Maß und Ziel

Und nicht nur das Sammeln macht Spaß. Auch gesund sind die Waldbewohner. "Man kann nichts anderes behaupten. Einige können sogar blutzuckersenkend wirken", sagt Astrid Janach, Pilzexpertin und ehemalige Leiterin des Pilzmuseums Treffen. "Aber", so Janach, "wie überall, gilt auch hier, alles mit Maß und Ziel." Denn übertrieben sollte man es nicht, weiß die Pilzexpertin.

Evelyn Delev, Pilzexpertin:
Auch der Maronenröhrling kann inzwischen bedenkenlos gegessen werden (s. zur Sache). Zur Vorsicht rate ich jedoch dazu, die Huthaut vor dem Verzehr abzuziehen.

Pilze enthalten Chitin

Das sei zwar weniger wegen dem nach wie vor nachweisbaren radioaktiven Cäsium -137 in den Pilzen, als viel mehr aufgrund dem enthaltenen Chitin, eine Substanz wie sie auch in einigen Insekten vorkommt. „Uns fehlt das Enzym, es zu verdauen", erklärt Janach. Größere Mengen könnten deshalb "schon einmal schwer im Magen liegen". 

Schwermetalle in Pilzen

Außerdem, so die Expertin, würden Pilze Schwermetalle aufnehmen. "Daher, bitte nicht direkt am Straßenrand klauben", mahnt Janach. Am meisten Schwermetalle aufnehmen würde übrigens der wilde Champignon. 

Pilze besser rasch verzehren

Weniger Sorge um die Schwermetalle als ob der Frische der verzehrten Pilze, sorgt sich Evelyn Delev, Pilzexpertin Evelin Delev vom Naturwissenschaftlichen Verein. Pilze beinhalten ein schnell zersetzendes Eiweiß, "sie verderben schnell", sagt Delev und rät darum zum Genuss am selben oder nächsten Tag. Zudem, so die Expertin, würde sie Pilzliebhabern davon abraten Pilze im Supermarkt zu kaufen. "Man weiß nicht wie lange sie schon gelagert werden." Wenn schon gekauft, "dann lieber am Markt".

Pilze mögen es feucht

Derzeit hätten es passionierte Schwammerlklauber nämlich erdenklich schwer, welche zu finden, weiß Delev. "Da sollte man schon auf feuchteres Klima warten."
Die Pilzhochsaison sei der Herbst, "ab September sprießt es in aller Regel wieder", erklärt Delev, wenn sich der Nebel über die Wälder lege. "Das hält schön feucht." Eine "gute" Pilzsaison lasse sich aber nur schwer voraussagen.
Wo findet man Pilze?
Vielversprechend seien naturbelassene Wälder. "Bei uns herrschen die Mikroritzer vor, also Pilze, die sich mit Vorliebe an Bäume oder andere Pflanzen heften." Greift man jedoch zu sehr in die Wälder ein, sei das für Pilze schlecht, erklärt Delev. Denn verschwindet der Baum, verschwinde auch der Pilz, so Delev. 

Drehen oder Schneiden?

Egal welche Speisepilze man klaube, wichtig sie es nur bekannte Pilze zu nehmen und die gesetzlichen Bestimmungen zu respektieren. "Eierschwammerln und Steinpilze dürfen nur bis Ende September geklaubt werden. Dann brauchen die Bestände Zeit zur Regeneration." Ob die Pilze gedreht oder geschnitten werden sollten ist übrigens Geschmacksache, "da scheiden sich die Geister". 

Zur Sache 

Auch 30 Jahre nach Tschernobyl ist radioaktives Cäsium -137 in Pilzen nachweisbar. Die Belastung korreliert mit der Belastung es regionalen Bodens. In den vergangenen Jahren wurde bei etwa 12 Prozent der Eierschwammerln Grenzwertüberschreitungen vorgefunden. Bei Steinpilzen kommt eine solche nur noch selten vor. Anders sieht es beim Maronenröhrling aus, Grenzwertüberschreitungen treten bei mehr als der Hälfte auf. Steinpilze können bedenkenlos gegessen werden, auch der Verzehr von Eierschwammerl stellt "praktisch kein Gesundheitsrisiko dar".
(Quelle: Bundesministerium für Gesundheit)

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