"Hater haben keinen Platz"
Regionale Persönlichkeiten über Hass im Netz

- Hass im Netz: Wo hört freie Meinungsäußerung auf und wo fängt Hass an?
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- hochgeladen von Chantal Buschung
Hass im Netz ist mittlerweile keine Seltenheit mehr und kann weitreichende Folgen hanben. Es scheint als sei Social Media für viele eine Einladung für Hassnachrichten. Regionale Persönlichkeiten teilen ihre Erfahrungen.
VILLACH, VILLACH LAND. Wo hört freie Meinungsäußerung auf und wo fängt Hassrede an? Es ist eine Gratwanderung. Insbesondere Social Media scheint für viele wie eine Einladung. Auch Politiker aus der Region haben bereits Erfahrungen mit Hassnachrichten gemacht.
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So war Bürgermeister Günther Albel bereits mit solchen Nachrichten konfrontiert – auch, wenn er von strafrechtlich relevanten Kommentaren weitestgehend verschont bleibt. Bedenkliche Kommentare werden gefiltert und auf "verborgen" gestellt. "99,9 Prozent der Menschen, die mit mir auf Facebook oder Instagram kommunizieren, sind absolut in Ordnung", so der Bürgermeister, der Facebook und Instagram nutzt, um zu informieren, Parteipolitik hat keinen Platz. Albel postet zum Teil selbst, zum Teil erledigt das aber auch sein Sprecher, Wolfgang Kofler: "Wir versuchen grundsätzlich, alle Anfragen zu beantworten."
Kontrolle
"Postings, die diskriminierend, rassistisch, beleidigend oder strafrechtlich relevant sind, werden verborgen – nicht gelöscht. So sind sie bei uns nicht mehr sichtbar, provozieren den Verfasser jedoch nicht noch mehr“, verrät Kofler. Auch die Bürgermeisterin von Feld am See, Michaela Oberlassnig, weiß: "Fast jeder, der auf Social Media unterwegs ist, kennt Hass im Netz. Das Internet ist eine Plattform, auf der sich Inhalte – egal ob wahr oder falsch – rasend schnell verbreiten und oft auch außer Kontrolle geraten können." Dennoch ist Social Media aus dem Alltag der Menschen nicht mehr wegzudenken. Doch solle man ihrer Meinung nach darauf achten, was man von sich preisgibt. "Ich selbst nutze Instagram, Facebook, Telegram und WhatsApp. Meine Accounts und Seiten kontrolliere ich täglich und lösche unerwünschte Postings sofort. In einer persönlichen Nachricht erkläre ich den Betroffenen dann meist, warum der Post gelöscht wurde. Ich blockiere auch Personen, die unangemessene Anfragen stellen, oder melde bedenkliche Inhalte", erzählt sie. Ähnlich wie Oberlassnig nutzt auch der Villacher Nationalrat Peter Weidinger die Sozialen Medien. "Ich bin auf Facebook, Instagram, WhatsApp und TikTok vertreten, verwalte meine Plattformen größtenteils selbst. 95 Prozent der Leute, die mit mir in Kontakt treten, sind absolut in Ordnung. Sie vertreten ihre Position. Egal ob unterstützend oder ablehnend – ein konstruktiver Austausch ist in alle Richtungen möglich und inhaltliche Auseinandersetzungen sind gerne willkommen", erzählt er.
Fehl am Platz
Lediglich fünf Prozent von Weidingers „Gästen“ sind Hass-Poster: "Ausländerfeindliche Inhalte, beleidigende Posts und Angriffe auf die eigene Person haben bei mir keinen Platz. Solche Kommentare werden unverzüglich gelöscht!" Leute, die politische Absichten pflegen möchten anstatt sich über Inhalte auszutauschen, sind auf Weidingers Social-Media-Kanälen also fehl am Platz.




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