Galerie in Rosegg
Sie schätzt das Persönliche
Marija Šikoronja betreibt seit mehr als 35 Jahren eine Galerie in Rosegg – ganz alleine. Warum sie niemals Galeristin in einer großen Stadt sein wollte, erzählt sie uns im Interview.
ROSEGG. Wien oder Graz – das hätte die gebürtige Klagenfurterin nie gereizt: „Die Leute kommen direkt zu mir, mit ihren Familien und Freunden, oft verbinden sie ihren Urlaub mit einem Galeriebesuch. Es ist sehr kostbar, dass man in einer kleinen Galerie noch ein wenig Zeit hat und nicht unter diesem Wirbel steht. Jetzt kommt jedoch ein ‚Aber‘: Am Land ist es nicht einfach, ich würde mir auch mehr Anerkennung und Austausch mit der regionalen Politik wünschen.“ Gerade hat Šikoronja ihre nächste Ausstellung vorbereitet: Bis 23. Mai sind die Werke von Heimo Raab (Architekt und Künstler) zu sehen. Sie habe auch schon viele Künstler aufgebaut und immer wieder ausgestellt, etwa Gustav Januš. „Er und Valentin Oman sind meine Lieblingskünstler. Januš habe ich schon 14mal ausgestellt, mir gefällt seine Entwicklung sehr gut. Auch Oman habe ich immer wieder im Programm“, sagt Šikoronja, die in Klagenfurt die Buchhandlung Hermagoras aufgebaut hat. Dadurch entstanden auch die Kontakte zu den Künstlern. Als Marija und Zvonko Šikoronja in den 1980er Jahren das ehemalige Gasthaus Zur Brücke in Rosegg kauften, bat sie Oman, ob er an den Wänden des damals heruntergekommenen Gebäudes noch vor dessen angestrebter Renovierung eine neue Maltechnik ausprobieren könnte. Diese wollte er dann bei der Innengestaltung der Kirche auf dem Tanzenberg bei Maria Saal anwenden. Genau diese Fresken waren Teil der ersten Ausstellung, zu der Marija Šikoronja 1985 lud. Heute sind diese Arbeiten im Hauptteil der Galerie gewöhnlich verdeckt, werden aber bei besonderen Anlässen immer wieder gezeigt. Was immer wichtig war: Seit der ersten Ausstellung sind in der Galerie beide Kärntner Landessprachen – Slowenisch und Deutsch – gleichwertig und gleichberechtigt.
Jahresprogramm
So gibt es auch Kooperationen unter anderem mit der Galerie Hest in Ljubljana. Beim Jahresprogramm (rund fünf Ausstellungen pro Jahr und eine Kinderwoche im Sommer) versucht Šikoronja, bekannte mit jungen Künstlern zu verbinden, das Publikum habe sich mit der Zeit verändert: „Anfangs gab es mehr Junge, heute habe ich das Gefühl, dass es besonders Sammler und langjährige Besucher sind.“
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