"Gute Wahl"

Villachs Pfarrer stehen voll und ganz hinter Papst Leo XIV.

Villachs Stadtpfarrer und die Franziskaner der Draustadt feiern Papst Leo XIV. – "gute Wahl für den Frieden, Gegenpol zu Trump, interessante Namenswahl."

VILLACH. Für Villachs Stadtpfarrer Richard Pirker bringt Leo XIV. als frisch gewählter Papst drei Momente zusammen, die wichtig für das Amt sind. "Er hat große Kenntnis von vielen seelsorgerischen Stätten der Welt, war nicht nur in den USA tätig, sondern auch in Rom, Peru und an vielen anderen Orten. Aufgrund seiner amerikanischen Herkunft kann er ausgleichend wirken in der Weltpolitik", ist Pirker schon jetzt überzeugt, der darauf verweist, dass Leo XIV. als Robert Francis Prevost über zehn Jahre lang den Orden der Augustiner geleitet hat: "Deshalb ist er enorm vertraut mit Vatikan und Kyrie. Da er polyglott ist (also mehrere Sprachen fließend spricht, Anm.), kann er gut vermitteln und scheint alleine aufgrund seines Auftretens ein sehr ausgleichender Typ zu sein."

"Kann Trump ausgleichen"

Zurück zu Leos amerikanischen Wurzeln. "Ich glaube, dass er das Alleinstellungsmerkmal, das US-Präsident Donald Trump für sich beansprucht, durch seine Persönlichkeit ausgleichen kann", meint Pirker: "Ein ausgleichender Charakter ist gerade in Zeiten wie diesen gefragt. Wenn man die Zeichen der Zeit betrachtet, war an dieser Papstwahl bestimmt auch der Heilige Geist beteiligt. Mit Gottes Führung werden wir nicht in einen dritten Weltkrieg schlittern."

"Überraschungen in petto"

Wie Stadtpfarrer Pirker war auch Franziskanerpater Emmanuel-Maria Fitz von der Villacher Pfarre St. Nikolai bis dato weder mit Leo XIV. noch mit Kardinal Prevost auf einen Kaffee. "Aber was ich jetzt schon sagen kann ist, dass Kontinuität durch einen Ordensmann gegeben ist. Seine ersten Worte als Papst waren Friede, Kontinuität und die Wichtigkeit, im Hier und Heute zu agieren. Das macht Mut", findet Fitz: "Seine liebevolle Ausstrahlung ist am Balkon sofort aufgefallen. Und er war selbst sichtlich emotional berührt, dass die Wahl beim Konklave auf ihn gefallen ist. Ich bin davon überzeugt, dass Leo XIV. für viele Überraschungen sorgen wird."

"Interessante Namenswahl"

Dass sich erstmals in der Kirchengeschichte ein gebürtiger Amerikaner Papst nennen darf, ist für Pater Emmanuel-Maria Nebensache: "Ich finde die Namenswahl sehr interessant. In der Kirchengeschichte war der Name Leo von Leo I. beziehungsweise Leo dem Großen bis zum letzten Leo XIII. sehr prägend. Letzterer war in seiner Zeit (Leo XIII. war von 1878 bis 1903 der 256. Papst, Anm.) sehr offen für aufkommende Medien und Technik." Als 267. Bischof von Rom ist Papst Leo XIV. ein bekennender Fan von Wordle (ein Online-Buchstabenspiel, Anm.), trägt regelmäßig seine Apple Watch und teilt Memes. "Jeder Name ist Programm. Das war auch bei Papst Franziskus der Fall, der sehr franziskanisch gewirkt hat. Er hat viele Länder bewusst nicht besucht und ist stattdessen lieber zu Randgruppen gefahren", ruft Fitz abschließend ins Gedächtnis: "Ich glaube, dass Leo XIV. diesen Weg fortführen wird. Er scheint beide Seiten der katholischen Kirche sehr gut miteinander zu verbinden und wird die Kirche als solche festigen."