Internationale Schule Velden
"Wir wollen ein Leuchtturmprojekt sein"

Oliver Zlamal im Gespräch mit den RegionalMedien. | Foto: IV
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Oliver Zlamal ist der neue Vorsitzende der Internationalen Schule (ISC) in Velden. Ein Gespräch über seine Beweggründe den Posten anzunehmen, die Pläne die Schule neu zu errichten und die Wahrnehmung der Bildungsinstitution nach außen. 

Herr Zlamal, für Sie geht es mit 49 Jahren quasi zurück in die Schule. Was war für Sie der ausschlaggebende Grund, den Posten als Vorsitzender der ISC anzunehmen?
Oliver Zlamal: Bildung ist einer der wichtigsten Hebel im Wettbewerb um gut ausgebildete Arbeitskräfte. Im Pflichtschulbereich gelingt die Sicherstellung der Grundkompetenzen in Österreich derzeit aber nur bedingt. Es braucht eine gemeinsame Schule von der ersten bis zur zwölften Schulstufe in Form eines ganztägigen Bildungsangebotes. Und genau das bietet die ISC, die einzige International Baccalaureate Continuum Schule Österreichs außerhalb von Wien. Eine erfolgreiche internationale Schule ist ein Asset, ein Standortfaktor, der nicht nur mitentscheidend ist für den Zuzug qualifizierter Mitarbeiter, sondern auch für Betriebsansiedelungen. Als Unternehmer mit internationalem Background ist es mir daher ein Anliegen, diese Schule zu unterstützen, und sie voranzubringen.

In der Schule wird das Fundament für Berufe aller Art gelegt. Sie sind Geschäftsführer der Kärntner Maschinenfabriken. Sollte mit Blick auf den Fachkräftemangel der volle Fokus der Bildung im Bereich „MINT“ liegen oder haben auch andere Bereiche eine Berechtigung?
Es muss immer darum gehen, die Kinder und Jugendlichen entsprechend ihrer Begabung und Neigung zu fördern. Die MINT-Fächer sind in unserem Ausbildungssystem aber noch immer ein Schwerpunkt, der stark unterrepräsentiert ist. Handwerkliche Fähigkeiten sind fixer Bestandteil der Lehrpläne. Junge Menschen sollen aber auch mit Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik in Berührung kommen und hier ihre Interessen und Fähigkeiten entdecken. MINT führt zu Innovation und Innovation zur Lösung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen, vor welchen wir stehen.

Die ISC soll in Velden Ost neu errichtet werden, das Thema zieht sich seit Jahren. Wann ist Ihrer Einschätzung nach mit einem Spatenstich zu rechnen?
In diesem Jahr sicher nicht mehr. Wir müssen in einem ersten Schritt mit Bund, Land und Gemeinde in enger Abstimmung die genauen Rahmenbedingungen festlegen. Erst wenn alle Grundsatzentscheidungen gefallen sind, und die Finanzierung steht, können wir starten. Parallel zu diesen Fördergebern brauchen wir aber auch private Investoren mit an Bord.

Stand aktuell – Für wie viele Schülerinnen und Schüler gibt es Platz – für wie viele Schülerinnen und Schüler sollte es künftig Platz geben?
Am bestehenden Standort in Velden können wir 400 Schülerinnen und Schüler unterrichten. Das ist aufgrund der vielen Anfragen bei weitem nicht ausreichend. Zwar versuchen wir möglichst alle Bewerberinnen und Bewerber für einen Schulplatz aufzunehmen, aber die Raumsituation zwingt uns dazu, dass wir in manchen Schulstufen Wartelisten führen müssen. Durch den Neubau möchten wir Platz für 550 Studierende schaffen.

Sie sind Praktiker, in der Politik dauert alles seine Zeit – Ihrer Meinung nach zu lange?
Es gibt aus Sicht der Unternehmen immer wieder Themen, bei welchen man sich wünschen würde, dass sie rascher umgesetzt werden. Ich bin aber auch realistisch, und weiß, dass nicht alles sofort umgesetzt werden kann, weil es natürlich auch einen gesetzlichen Rahmen gibt. Manche Verfahren dauern aber trotzdem viel zu lange. Und wenn wir als Standort wettbewerbsfähig bleiben wollen, müssen Genehmigungsverfahren massiv beschleunigt werden – auf Bundes-, Länder- und Gemeindeebene.

Für den Otto-Normalverbraucher erscheint die ISC ab und an als eine Art „Elfenbeinturm der Bildung“. Wie sehen Sie diese Außenwahrnehmung?
Wir wollen nicht als "Elfenbeinturm" wahrgenommen werden, sondern als "Leuchtturm". Wir besetzen eine bis jetzt noch nie dagewesene Nische in der Kärntner Bildungslandschaft, die nicht nur notwendig ist, sondern auch das pädagogische Konzept der Zukunft. Fächerübergreifendes Lernen, realitätsbezogene Assessments und das soziale Leben des Kindes stehen im Mittelpunkt unserer Bildung. Fragen, denen wir nachgehen, sind zum Beispiel: Wie eignen wir uns neue Konzepte an und wenden diese in bisher unbekannten Situationen an, wie funktionieren naturwissenschaftliche Abläufe und viele andere mehr. Wir würden uns wünschen, dass uns derselbe Respekt und dieselbe Akzeptanz entgegengebracht wird, wie wir es mit den lokalen Institutionen handhaben.

Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre Schulzeit?
Ich habe in Klagenfurt die Westschule und dann das Lerchenfeldgymnasium besucht. Und unter den Lehrern waren welche, die schon meine Eltern unterrichtet hatten. Da hatte man als Sohn teilweise bereits eine Vorgeschichte. Manchmal hilfreich, manchmal aber auch nicht.

Waren Sie ein „guter Schüler“?
Soweit erinnerlich war ich durch alle Schulklassen ein guter Schüler, auch deshalb, weil ich die Sommerferien uneingeschränkt genießen wollte. Allerdings durfte ich im Sommer im familieneigenen Unternehmen mitarbeiten, um die Abläufe in den unterschiedlichen Bereichen kennenzulernen.

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