1. Klasse B: April, April, Maria Gail macht, was es will! Dreht nach Abbruch wegen Hagel im Derby gegen Ledenitzen 2:0 Rückstand in 2:5 SIEG

Hagel am 16. April. Ledenitzen führte im Bezirksderby gegen Maria Gail 2 zu 0 und bestand nach dem wetterbedingten Abbruch auf Weiterspielen. Maria Gail schaffte das Unvorstellbare und drehte in den letzten 35 Minuten das Match auf 2 zu 5...........
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  • Hagel am 16. April. Ledenitzen führte im Bezirksderby gegen Maria Gail 2 zu 0 und bestand nach dem wetterbedingten Abbruch auf Weiterspielen. Maria Gail schaffte das Unvorstellbare und drehte in den letzten 35 Minuten das Match auf 2 zu 5...........
  • hochgeladen von Eva Unterweger

Derbytime ist für Fußballfans wie Ostern und Weihnachten an einem Tag, einfach spannend. 400 Zuschauer gaben sich in Ledenitzen die Ehre.

Die Hausherren sammelten 21 Punkte und befinden sich somit im soliden Mittelfeld an siebenter Stelle.

Maria Gail reiste mit stolzen 41 Punkten im Gepäck an, bedeutet "Bronze" in der Tabelle.

Die Gäste begannen auch - wie stets - mit Volldampf und Elan und setzten Ledenitzen gehörig unter Druck. Die haben aber vermutlich wohl damit gerechnet und leisteten ordentlich Widerstand. Keine Ahnung, was heute mit Maria Gail war. Es schien, dass sie nach einer Viertelstunde ihr Pulver verschossen hatten. Es entwickelte sich irgendwie ein unkoordinierter Hau-Ruck-Kick, viele Schüsse gingen unnötig ins Out und so wurde der Gegner mit Ballbesitz beschenkt und leider damit auch verstärkt. Ledenitzen war nicht auf den Kopf gefallen, witterte plötzlich ihre Chance, wurde immer stärker und gefährlicher. Es kam, wie es kommen musste, sie fuhren einen Konter nach dem anderen, wuselten sich durch die Maria Gailer Abwehr durch und gingen in der 32. Minute durch Enis Musanovic in Führung. Maria Gail war noch gedanklich beim Abhaken des Goals, gab der Schiri einen Freistoß. Ewig weit weg vom Tor, fast auf der Außenlinie, legte sich Denis Gavran den Ball zurecht und dieser flog wie von einem unsichtbaren Gummiband gezogen über alle Köpfe hinweg schnurstracks ins Tor hinein - unfassbar. So stand es in der 36. Minute bereits 2:0 für Ledenitzen und im Geiste formulierte ich bereits meine Schlagzeile für die zu erwartende Schlappe. Bis zur Pause änderte sich nix, außer oben am Himmel. Es zog sich zu, die Wolken wurden dichter und schwärzer.....

Nach Seitenwechsel wurde es am grünen Rasen immer heisser. Die Zuschauer verfielen in lautstarke Derbystimmung, die Spieler und somit auch der Spielverlauf wurden heissblütig, der Schiri musste mahnen, schlichten, beruhigen. Hitzige Szenen freuten zwar die jeweiligen Fans, den Maria Gailer Trainer aber weniger. Er wollte gerade ein Donnerwetter über seine Kicker wegen des 2 Tore Rückstandes loslassen, da übernahm der Wettergott Regie und öffnete seine Schleusen, das Donnerwetter kam sozusagen von oben. Zuerst ein bisserl ein Regen, dann kam original noch Hagel dazu und als es dann zum Schütten anfing und der Wind den Regen von der Seite auch noch so richtig reinpeitschte, brach der Schiri in der 50. Minute das Spiel ab. Wer bis jetzt noch nicht bis zur Unterhose nass war, suchte verzweifelt nach einem Unterschlupf. Gott sei Dank gibts keine Coronaregeln mehr, der Babyelefantenabstand wäre sich nicht mehr  ausgegangen, man entschied auf Schulterschluss....

Jetzt fing das große Ratespiel an - wie wird es weitergehen? Fans aus Maria Gail - ich eingeschlossen - hofften auf Abbruch und Neuaustragung, heute schien nicht unser Tag zu sein und so würden wir eine zweite Chance erhalten. Lede jedoch ließ sich die vermeintlich sicheren drei Punkte nicht mehr vom Brot nehmen und bestand - nachdem der Himmel wieder heller wurde - auf Weiterspielen.

Die Spieler waren arm, nass bis auf die Haut und warm war ihnen sicher auch nicht. Am Platz standen Zentimetertief die Lacken, die Seitenlinie war unter den liegengebliebenen Hagelkörner stellenweise nicht zu erkennen. Der Schiri musste zwei Linienrichter "ernennen", diese erhielten einen 5 Sekunden Einschulungs-Chrash-Kurs: "..... wenn der ganze Ball über der Linie ist, dann ist es Out und ist zu wachteln............." und weiter gings. Die Mannschaft von Maria Gail bildete flugs noch einen Kreis, schwor sich auf die restlichen Sp ein, machten sich gegenseitig Mut und forderten gleichzeitig von jedem Einzelnen Einsatz bis zum Umfallen.

In Wirklichkeit war zu dieser Zeit der Maria Gailer Zug schon am Abstellgleis und scheinbar waren die Weichen bereits Richtung Niederlage gestellt.

Aber es gab irgendwie einen heimlichen Weichensteller, der den Maria Gailer Bummelzug umrangierte zu einem ICE Schnellzug und der "dampfte" nun los, aber anständig. Aus schier aussichtsloser Position verrenkte sich unser Raphael Kattnig fast akrobatisch und pfefferte mit dem Mut der Verzweiflung das Leder ins Netz, dass es nur so zappelte. Gott sei Dank, Maria Gail kann doch noch Tore schießen und so stand es in der 55. Minute mal wenigstens 2:1, der Anschlusstreffer war geglückt. 

Raphael war in Fahrt, es war ihm kalt, er wollte sich bewegen. Bitte, gerne, man soll diesen Fortbewegungsdrang nicht unterdrücken, vor allem wenn das Reiseziel das gegnerische Tor ist. Raphael setzte eins drauf und erzielte in der 67. Minute das 2:2. Sensationell. Gute 10 Minuten vorher war Maria Gail noch auf der Verliererstraße, nun feierten sie diesen Ausgleichstreffer ausgelassen wie einen Sieg!

Vielleicht nahmen sie heimlich Unterricht bei Gerda Rogers, blickten in die Sterne und sahen im Horoskop noch eine unverhoffte Glücksphase. Also, wer wagt, gewinnt und sie warfen alles nach vorne, was noch Kraft zum Laufen hatte. Der Maria Gailer "Zug" mutierte zum "Räumzug". Der Gegner wurde aus dem Weg geräumt, wie man es brauchte. Jan Logar war der Zugsführer, der in der 69. Minute sein Team mit dem 2:3 zur Führung verhalf - unfassbar.

Jetzt ging es Schlag auf Schlag. 2 Minuten später machte der Zug bereits wieder "tut-tut",das Signal löste Maxi Ulbing mit dem 2 zu 4 in der 71. Minute aus.

Morgen werden die Villacher Physiotherapeuten einen Ansturm von Patienten mit dem Kopf-Schüttel-Syndrom haben. Die Ledenitzener Partie schütteln die Köpfe, weil es für sie aus jetziger Sicht doch besser gewesen wäre, dem Spielabbruch zuzustimmen und zusätzlich ein zweites Mal Eintritt zu kassieren..... Und die Maria Gailer Fans schütteln die Köpfe nach dem Motto "wer hätte das gedacht, unglaublich............"

Aber es sollte noch besser kommen. Der Schiri hatte fast schon die Pfeife für den Schlusspfiff im Mund, da wurde es nochmal laut im Strafraum von Ledenitzen. Foul an unserem Jan, Elfmeter! Das ließ sich unser Jan nicht zweimal sagen, verwandelte bombensicher selbst und der Torjubel zum 2 zu 5 war gleichzeitig der Endstand. Schade, das Alfred Hitchcock schon gestorben ist, dieses Derby wäre eine gute Vorlage für einen Psychothriller gewesen........

Hut ab, und zwar bis ganz tief zum Boden runter, vor der heutigen Moral des Maria Gailer Teams. Mit vielem hätte ich gerechnet, aber nicht mit diesem Ergebnis. Das schönste für mich aber war, das ihr euch nach dem Abpfiff alle zusammen in einem Kreis am Spielfeld versammelt und gejubelt habt und zwar echt alle: Trainer, Funktionäre, Ersatzspieler, die bereits ausgewechselten Spieler, aber auch die derzeit Verletzten, die trotzdem treu und ergeben bei jedem Match ihr Team von der Zuschauerbank aus anfeuern und unterstützen - ihr seid eine Einheit, ein Team, einfach eine tolle Truppe und das muss mal deutlich gesagt werden.... ♥♥♥

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