Grusel - Grauen - Gänsehaut - dafür sorgt Villachs Maskenschnitzer Arno Kelz

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Wer glaubt, der Vater dieser grausligen Masken muss ein ungemütlicher, düsterer Zeitgenosse sein, der sich mindestens fünf mal täglich einen Horrorfilm reinzieht, hat sich gründlich getäuscht.

Der 53 jährige Arno Kelz hat einfach nur ein Hobby der etwas anderen Art. Beruflich nach Abschluss der HTL als Lüftungstechniker unterwegs, privat ein sympathischer, geselliger, 3 facher Familienvater, der gerne mit seinen Kumpels um die Häuser zieht, oft am Maria Gailer Fußballplatz zu finden ist, seine unzähligen Topfpflanzen fast genauso liebt wie seine Katze und trotzdem irgendwie eine andere Zeitrechnung als wir "Normalos" hat. Scheinbar hat sein Tag mehr als 24 Stunden oder Arno kennt ein Paralleluniversum, weil ich nicht weiss, wo er noch eine Lücke für sein zeitintensives Freizeitvergnügen findet.

Vor ca 4 Jahren suchte der Villacher irgendeinen Ausgleich für seinen stressigen Beruf und irgendwie kam er zum - ich sags mal allgemein - Krampusmaskenschnitzen. Deshalb allgemein, weil Arno sich auf keinen speziellen Stil fixiert. In seinem privaten Gruselkabinett findet man Perchten, Monster, Teufel, Zombies, Untote, Totenköpfe und was weiss ich, wie man diese grausigen Figuren ganz genau bezeichnen soll. Ich weiss nur eines, nach einem intensiven Blick in diese leeren Augenhöhlen und sich dann mit Fantasie ein bisschen auf dieses Feeling einlassen, stellen sich einem schön langsam aber sicher die Nackenhaare auf....

Kein Gesicht ist wie das andere. Die Idee entsteht im Kopf, wandert aufs Papier. Dann wird das Material gewählt: selten Holz, da doch recht schwer und klobig, manchmal Schaumstoff, leichter zu modellieren und bearbeiten, aber am liebsten Kunststoff mit fast unendlichen Gestaltungsmöglichkeiten und dem extremen Vorteils des geringen Gewichtes. Okay, vom Zeitaufwand braucht man nicht reden, da gehen viele Tage drauf. Wenn diese kreative Tätigkeit nicht gleichzeitig eine komplette Entspannung wäre, würde man als Akkordlohnempfänger Depressionen kriegen, eine Klofrau verdient mehr in der Stunde. Aber um das gehts Arno ja nicht. Mit eigenen Händen seinen Fantasien Gestalt zu verleihen, bis das Ergebnis greifbar ist, ist einfach erfüllend.

Übung macht den Meister und so hat er sich im Laufe der Zeit autodidaktisch immer weiter und weiter entwickelt. Das Formen des Tonrohlinges gelingt immer schneller, ebenso wie danach das Anfertigen des spiegelverkehrten Gipsabdruckes, auf dem dann der heisse Kunststoff verarbeitet wird. Zwischen den einzelnen Arbeitsgängen sind lange Trocknungsphasen und am Ende steht die künstlerische Gestaltung, die Bemalung, die dem Kopf seine finstere Seele einhaucht.

Arno ist inzwischen "Vater" von ungefähr 50 dunklen Gesellen, von denen jeder Einzelne ein Unikat ist. Manche zählen zu den Gehörnten. Apropos Gehörnt - man hat als Laie  keinen Schimmer. Das Tierhorn enthält ja ein Innenleben, so eine Art Mark und muss über mehrere Stunden ausgekocht werden. Alleine die Beschreibung des Geruchs dieser Prozedur erzeugte in mir eine mittlere Übelkeit, die mich zumindest am heutigen Tag zum Vegetarier werden ließ. Die Behaarung ist ebenso von Maske zu Maske verschieden. Meist werden Haare bzw. Fell vom Ziegenbock verwendet. Braucht man eine lange Mähne, bietet sich Pferdeschwanz an. Am sympathischsten war mir das Schaffell, kuschelig weich.
Manche stechenden Augen ziehen den Blick fast hypnotisch an sich, andere Masken sind erblindet oder es existieren nur mehr leere Augenhöhlen.
Die Beautydocs hätten bei den diversen Nasenformen ein großes Arbeitsgebiet, außer bei den knochigen Nasenhöhlen, da ist's zu spät für Schönheits OP's. 
Bei den diversen Mündern bin ich mir unschlüssig, was für mich am grausigsten ist. Die Raubtierzähne? Die Zahnlücken bei den Skelettartigen Gebissen? Für Herzklopfen sorgen auf alle Fälle die teilweise schon verwesenden Unterkiefer, wäh, grauslig.

Halloween bzw. der Krampustag steht vor der Tür. Wie wärs mal mit einem Highlight in Form einer eigenen Maske? Alle hier abgebildeten Exponate sind erwerbbar. Besucht Arno bei Interesse auf seiner Facebookseite, schreibt ihm eine Email unter Arnokelz@gmail.com oder ruft an, 0650/7722545.

Nicht jeder hat einen Original Kelz daheim, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Wer weiss, vielleicht hat dich der Artikel inspiriert und du gründest sogar eine eigene Krampusgruppe, Aufmerksamkeitsfaktor ist garantiert...........

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