Villach
Bei Zöttl liegt das Haareschneiden in den Genen
Im Friseursalon Zöttl steht bereits die dritte Generation im Geschäft. Und auch die vierte liebäugelt bereits mit der Kunst am Haar.
VILLACH (aw). Mit Patrizia Oberrauner steht bereits die dritte Generation im Salon. Ihr Vater Konrad Zöttl Junior hat hier bereits gelernt, gegründet hat ihn sein Vater Konrad Zöttl Senior. Heute ist er 78 Jahre alt und nimmt die Schere nur noch selten zur Hand, für Stammkunden, die engste Bekanntschaft. "Das Friseur-Sein, muss man wissen, ist ein intimer Beruf", erzählt er. Was man im Laufe eines Friseur-Lebens so alles erzählt bekommt, "das will man besser gar nicht wissen", sagt er und lächelt.
Ein Plausch beim Friseur
Damals, in den späten 60ern, als der Salon gegründet wurde, gab es noch einen eigenen Bereich für Damen und einen für Herren. "Die Damen unter den Trockenhauben mussten natürlich laut sprechen, um sich zu unterhalten. Und das taten sie auch. Auch über Privates. Leider konnte man das bis zu den Herren hinüber hören. Das war was", erzählt Zöttl Junior.
Schon als Bub fasziniert
Schon als Junge wäre die Haarschere sein liebstes Utensil gewesen, erinnert sich sein Vater. Allzu gern hat sein Sohn Zeit im Salon verbracht, dem Meister beim Handwerk zugesehen. Bis es schließlich so weit war, selbst Hand anzulegen. "Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Haarschnitt. Da kam dann eine Kundschaft von meinem Vater, ein Stammkunde. Und er forderte mich auf zu schneiden. Ich war damals ziemlich ehrfürchtig."
Etwas anderes als Friseur zu werden? "Um ehrlich zu sein, stellte sich die Frage nie. Das schien irgendwie der ganz normale Lauf der Dinge zu sein." Und der Lauf setzt sich fort, denn auch die älteste Tochter Zöttls, er ist fünffacher Vater, hat selbst schon seit 18 Jahren die Schere in der Hand. Für Patrizia selbst kam ihre Karriere überraschend: "Eigentlich war das nicht mein Plan."
"Wollte Künstlerin werden"
Ursprünglich wollte sie in die Kunst gehen, besuchte auch den Kunstzweig am CHS. "Aber irgendwann kam der Punkt, an dem meine Freunde zu mir meinten, das wäre das Richtige für mich. Und tatsächlich machte es mir irrsinnig Spaß." Ebensoviel Spaß habe übrigens ihre eigene Tochter dabei, Haare zu stylen. Und wenn die Achtjährige sich am Zöpfe-Flechten versucht, müsste zumeist der Opa herhalten. "Sie glauben nicht, wie ich dann ausschaue", sagt dieser und lacht.
Blick in die Zukunft
Und so scheint das "Friseur-Gen" doch auch in die vierte Generation übergegangen zu sein. "Also Kinder gibt es mal auf jeden Fall genug", sagt Zöttl Junior zuversichtlich.
Zur Sache: Konrad Zöttl Senior gründete den Salon im Jahr 1967. Dieses Jahr, nach 51 Jahren, wurde dem Betrieb das Villacher Stadtwappen verliehen.
Von Las Vegas bis Wien: Die Familie Zöttl hat bereits zahlreiche Welt-, Europa- und Staatsmeisterschaften für sich entscheiden können.
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