Fernwärme
Geschäftsführer im Interview zu Preissteigerung und Ausbauplänen

Adolf Melcher (Geschäftsführer Kelag Energie & Wärme) über Kritik aus der Politik an Preissteigerungen, Preisgestaltung und geplante Millionen-Investitionen ins Fernwärmenetz Villach.

Herr Melcher, die „Erde“ verlangt eine Preisüberprüfung der Fernwärme Villach nach dem Preisgesetz 1992. Viele Menschen seien – Zitat – „gezwungen die Fernwärmetarife zu akzeptieren, die von Monopolanbietern festgelegt werden und nicht transparent sind“. Wie sehen Sie diese Forderung?
Adolf Melcher: Es gibt ein Preisgesetz, derjenige, der entscheidet, ob es eine Überprüfung gibt oder nicht, ist das Wirtschaftsministerium. Wenn das Ministerium zu dieser Entscheidung kommen sollte, wird es die Überprüfung einleiten. In diesem Fall sehen wir dem entgegen und werden die Daten bereitstellen.

Warum gab es im Villacher Fernwärmenetz zuletzt einen hohen Preisanstieg?
Unsere Preisbildung ist in Villach seit zehn Jahren gleich. Von 2016 bis 2021 waren die Fernwärmepreise in Villach, wie auch im restlichen Österreich, zudem extrem stabil. Ab 2021 zog der Erdgasimportpreis – das ist jener Preis, den Österreich im Durchschnitt für Erdgasimporte zahlt und ein Index, der zu 20 Prozent für die Berechnung des Fernwärmepreises herangezogen wird – in einzelnen Monaten um das 10-Fache an. Das führte im Schnitt zu einer Preissteigerung von 44 Prozent für Fernwärmekunden in Villach. Wir gehen nun davon aus, dass der Erdgasimportpreis fällt und sich die Lage nach einem überaus herausfordernden Winter entspannt.

Wenn man sich als Fernwärmekunde die Preise nicht mehr leisten kann, was dann?
Auf der einen Seite gibt es die mathematische Preisbildung, auf der anderen Seite gibt es die gesellschaftliche Verantwortung, die uns sehr wichtig ist. Aus diesem Grund haben wir uns im November 2022 zusammengesetzt und in Kooperation mit der Caritas und in Villach zusätzlich mit der Arge Sozial ein Unterstützungsprogramm erarbeitet.

Wie wurde dieses Programm bis dato angenommen?
Diese Sozialsäule wurde bis dato leider nicht in dem Ausmaß angenommen, wie wir uns das erhofft haben. Der Zuschuss in Höhe von 250 Euro betrifft alle, die ein Einkommen unter der Armutsgefährdungsschwelle beziehen. Insgesamt haben wir für diese Zuschüsse einen sechsstelligen Betrag reserviert.

Ihre Botschaft an die Fernwärmekunden in Villach?
Unsere Kunden haben eine nachhaltige und sichere Wärmeversorgung. Wir haben das in extrem schwierigen Zeiten bewiesen. Unsere Kunden liegen mit den Fernwärmepreisen im Vergleich zu anderen Energieträgern in einem vernünftigen Ranking. Villach hat ein großes Entwicklungspotenzial und die Fernwärme wird auch nachhaltig bleiben. Dafür müssen wir jedoch weitere Investitionen tätigen.

Wie werden diese aussehen?
Wir planen in den nächsten Jahren ein Investitionsvolumen im hohen zweistelligen Bereich im Villacher Fernwärmenetz, um den CO₂-Fußabdruck gering zu halten bzw. wieder zu verringern. Das betrifft unter anderem die Vergrößerung des Biomasseheizwerkes in St. Agathen. Dem Aufsichtsrat der Kelag werden die Pläne Mitte Mai präsentiert, danach wollen wir die Öffentlichkeit im Detail informieren.

Wie sieht es derzeit mit dem CO₂-Fußabdruck im Villacher Fernwärmenetz aus?
Wenn wir auch künftig ein nachhaltiges Fernwärmenetz anbieten wollen, können wir – unter anderem mit Blick auf die nötigen Investitionen – nicht die billigsten Preise anbieten. Zum CO₂-Fußabdruck: Der ist im Villacher Fernwärmenetz zuletzt wieder etwas gestiegen. Der Grund hierfür: Villach wächst schneller, als man man Erzeugungskapazitäten ausbauen kann. Alles, was wir hier derzeit nicht mit Biomasse abdecken können, müssen wir mit Gas machen. Ein Beispiel: Die Investitionen in die Nachhaltigkeit, die wir 2018 im Fernwärmenetz in Villach getätigt hatten, waren 2020 quasi schon wieder aufgebraucht. Das ist die Herausforderung in Villach als stark wachsende Stadt. Wir haben aber einen nachhaltigen Plan, den arbeiten wir Schritt für Schritt ab.

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