6. Gailriver Gummiboot Tschälentsch 2018

Man schreibt den 7.7.2018. Weder ist Fasching, noch hat das Irrenhaus Betriebsausflug und trotzdem sieht man bei den vielen Joggern, Radlern und Spaziergängern entlang der Gail ratlose Gesichter anhand des seltsamen Treibens am Wasser.

Was ist los? Naja, die (vielleicht) kultigste (aber ganz sicher) verrückteste Veranstaltung des Sommers - die bereits legendäre Gailriver Gummiboot Tschälentsch!

Bereits zum 6. Mal wagten sich die legendären „Pirates of Carinthia“, auf ihren veredelten Schlauchbooten von der „Schütt d’Azur“ über die „gailen“ Stromschnellen südlich des Dobratsch bis zur „Copa Gailana“ hinunter.

Treffpunkt und Start war heuer erstmals der Radlertreff. Hier war – wie immer von den Kradreitern bestens organisiert und vorbereitet – der Brunch und gleichzeitige Vorstellung der 47 Teams sowie die Bootsbewertung. Erlaubt sind nur Schwimmkörper aus mindestens einem oder mehreren, handelsübliche(n) aufblasbaren Schlauchboote(n) oder Schwimmreifen, die mit den zugelassenen „Pimpmaterialien“ verschönert oder umgebaut wurden und über „blutdruckbetriebenen“ Antrieb (Paddel, Ruder, Staken, …) verfügen.

Wie immer war der Fantasie keine Grenzen gesetzt und alle Jahre wieder ist man erstaunt über die Kreativität der Teams. Nicht nur bei den Booten, auch bei den Namen. Man hörte von den „Koschpl-Fokn“, den „Flauschigen“ uvam. An den Start durften geile Typen über 18 Jahre, 100-jährigen konnten allerdings nur in Begleitung ihrer Eltern teilnehmen, dieses Handicap war unüberwindbar.

Unüberwindbar waren die Stromschnellen in der Gail heuer nicht. Es war zwar eine relativ hohe Fließgeschwindigkeit, doch ließen sich die Teams heute recht viel Zeit, um bei den zwei Landestationen mit den Prüfungen anzukommen. Manche schossen im wahrsten Sinn des Wortes am Ziel vorbei und mussten mittels Lasso eingefangen und zum Ufer gezogen werden.

Die Prüfungen bestanden in Müllnern aus Schragale-Bola, Holzstamm sägen, 3 kg Wasser zu schätzen und bei der zweiten Station aus zwei Wissensfragen aus der Region, Dart Pfeil schießen und Steine-in-Kübel-werfen. Die Stimmung war bombastisch, der Gaudefaktor unbeschreiblich. Ein Zaungast ließ sogar seine eigene Geburtstagsfeier sausen, weil er meinte, so lustig kann die nie sein wie hier und feiern kann er morgen auch noch…..

Ziel und Landestation war in Maria Gail. Die Boote bzw. was davon noch übrig war musste noch zum Turmbräustüberl Melcher hinausbefördert werden. Oben war – auch wie alle Jahre – eine super Grillstation vorbereitet. Die meisten zogen sich vorher mal um und waren froh, wieder trockene Kleidung am Leib zu haben und nach dem Essen haben sich einige sichtlich wieder derfangen ;-). Was so ein voller Bauch nicht alles bewirkt.

Mit Spannung wurde dann noch die Preisverleihung abgewartet. Diesmal erreichten die „Flauschigen“ unter viel Jubel ihr erreichtes Ziel – nämlich den letzten Platz. Die handgefertigten Preise sowie der Wanderpokal, alle von Norte Norbert Melcher liebevoll gestaltet, wurden überreicht und bei lässiger Musik und guter Laune klang ein geiler Tag auf der Gail langsam aus……..