Die Brennnessel: Weit mehr als ein "Unkraut"
Kaum eine andere heimische Pflanze hat einen derart ambivalenten Ruf wie die Brennnessel.
VILLACH (ket). Im Frühling beginnt sie wieder, die Gartenzeit. Gemüsebeete werden bepflanzt, Balkonblumen ziehen ein und der Rasen wird auf Vordermann gebracht. Dabei stoßen viele Hobbygärtner auf einen meist unbeliebten Gast im heimischen Garten: die Brennnessel.
Das Unkraut
Wenn sich die Brennnessel erst einmal im Garten festgesetzt hat, kann sie schnell zum unliebsamen Unkraut werden.
Doch wegen einiger Brennnesselpflanzen im Garten sollte niemand in Panik verfallen. Neben ihrer unliebsamen Eigenschaft als Unkraut hat sie viele weitere, äußerst nützliche Eigenschaften.
Gesundes Frühjahrsgemüse
So sind die jungen Triebe der Brennnessel ein außergewöhnliches Nahrungsmittel. Egal ob als Brennnesselspinat, Suppe oder Tee – sie ist schmackhaft und obendrein gesund. Davon weiß auch Villachs Kräuterexpertin Christine Spazier zu berichten: „Die Brennnessel liefert gut verträgliches und verwertbares Eisen. Ich verwende die Wurzeln, die Blätter und im Spätsommer die Brennnesselsamen in Kulinarik, Heilkräuterkunde und Kosmetik gleichermaßen.“
Oder als Düngemittel
Genauso gut kann die Brennnessel als Düngemittel eingesetzt werden, Brennnesseljauche ist zudem zur Schädlingsbekämpfung geeignet. Dazu unsere Expertin: „Als Düngemittel angesetzt ist die Brennnessel eine Stärkung für geschwächte Pflanzen.“
Die Schmetterlingsweide
Als weitere gute Eigenschaft der Brennnessel sei ihre Funktion als Schmetterlingsweide genannt. Die Brennnessel ist Nahrungspflanze für zahlreiche heimische Schmetterlingsarten und viele weitere Insekten. Sie trägt damit zur Artenvielfalt im heimischen Garten bei.
Das Positive überwiegt
Alles in allem überwiegen die positiven Eigenschaften der Brennnessel und wenn wir uns das nächste Mal über vermeintliches Unkraut in unserem Garten beschweren, sollten wir daran denken, dass vieles, was uns auf dem ersten Blick unnütz erscheint, sehr wertvoll sein kann.
In diesem Sinne, so meint Spazier, sollte „jeder Garten seine Brennnesselecke haben.“
Rezept: Brennnesselsuppe
Zutaten für 4 Portionen
420 g Brennnesselblätter
100 g Topfen
3 Stk. Eier
1 Eiklar
50 g Käse (würzig, gerieben)
1 l Gemüsesuppe
1 EL Olivenöl
Pfeffer
Salz
Muskatnuss
1 Stk. Knoblauchzehen
2 EL Olivenöl
60 g Brot
Zubereitung
Die Brennnesselblätter blanchieren, danach kalt abschrecken und abtropfen lassen. Die Gemüsesuppe erwärmen. Anschließend die Eier trennen, den Knoblauch schälen und fein hacken. Nun Topfen, 2 Eidotter und 1 Eiklar mit dem Käse vermengen. Olivenöl und ein wenig von der Suppe unter die Masse mischen. Mit der restlichen Suppe aufgießen und die Brennnesselblätter hinzufügen. Die Suppe mit einem Mixstab cremig rühren und nochmals erhitzen. In der Zwischenzeit das Brot in Würfel schneiden und in einer Pfanne mit Olivenöl anrösten. Die heiße Suppe mit Salz, Pfeffer, Muskatnuss sowie Knoblauch abschmecken. Die Brennnesselsuppe in Tellern anrichten und die knusprigen Brotwürfel drüberstreuen.
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