"Ich würde die Impfung jedem empfehlen"
Die jährliche Grippewelle steht vor der Türe. Mediziner sagen: Impflust lässt zu wünschen übrig.
In den ersten drei Jänner-Wochen letzten Jahres erkrankten pro 100.000 Einwohner rund 1.800 Menschen an der Grippe. Das sind fast zwei Prozent. Im Jahr davor waren es rund 1.500. "Das ist nicht wenig", sagt der Villacher Magistratsarzt Hans Mack. Er selbst lasse sich jedes Jahr impfen, "und ich empfehle es auch allen anderen."
Grippe ernste Erkrankung
Die echte Grippe ist schwerwiegend. Hohes Fieber, Schüttelfrost und Gliederschmerzen sind die typischen Symptome. "Das ist nicht mit einer Verkühlung zu vergleichen. Nach einer Grippe braucht es einige Wochen, bin man sich besser fühlt. Oft kann man noch ein bis hin zu zwei Monaten danach noch nicht sportlich aktiv sein", erklärt Mack.
Impfempfehlung
Eine Grippe-Impfempfehlung gibt es für Menschen ab 50 Jahren, sowie für chronisch erkrankte Personen oder Diabetiker. Auch Angestellte im Pflegebereich, "generell Personen, die viel mit anderen zu tun haben", werde eine Impfung nahegelegt, so der Experte. "In diesen Fällen geht es auch insbesondere darum, andere Menschen vor einer möglichen Ansteckung zu schützen."
Impf-Nebenwirkungen?
Dennoch sei die "Impffreude" hierzulande verhalten, sagt der Mediziner.
Nur etwa sechs Prozenten der Österreicher haben sich im vergangenen Jahr gegen die Grippe impfen lassen. "Heuer sieht es bisher zwar besser aus", wünschen täte sich Mack dennoch mehr. "Besonders für ältere oder immungeschwächte Personen kann die Grippe gefährlich werden", so Mack, der mögliche Nebenwirkungen als "sehr unwahrscheinlich" bezeichnet. In Ausnahmefälle könne es zu Hautreaktionen an der Einstichstelle kommen, in der Regel sei die Impfung aber "sehr gut verträglich", so der Arzt.
Keine garantierte Wirkung
Eine Garantie dafür, dass eine Impfung tatsächlich gegen den akuten Grippevirus hilft, gibt es aber nicht. "Es gibt unzählige Stämme, die immer wieder mutieren. Der Impfstoff deckt jedes Jahr einige ab. Aber alle, das ist unmöglich." Darum wirke die Impfung auch fallspezifisch. "Wenn die Impfung nicht die richtigen Stämme abdeckt, kann sich jemand trotzdem anstecken. In jedem Fall aber bewirkt sie einen abgeschwächten Krankheitsverlauf."
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