Trotz heftiger Kritik: Glock setzt wieder auf Pistolenwerbung am Straßenrand
Erst im Jänner forderte der Österreichischen Werberat die Abnahme von Pistolen-Sujets. Jetzt bewirbt der Waffen-Milliardär auch sein aktuelles Reitturnier mit zweifelhaftem Bildmotiv.
VILLACH (kofi). Die Firma Glock hat es erneut getan: Sie bewirbt ein Reitturnier in Treffen mit Plakaten am Straßenrand, auf denen nicht nur ein Pferd zu sehen ist, sondern auch eine Pistole. Eine jener Waffen also, mit der Gaston Glock reich geworden ist.
Heftige Kritik an Waffen-Sujet
Erst im Jänner hatte es heftige Kritik an so einem Werbesujet gegeben (lesen Sie die Details hier). Der Villacher Politiker Sascha Jabali (Verantwortung Erde) hatte sogar eine Beschwerde beim Werberat in Wien eingebracht. Der gab Jabali recht: Es folgte die Aufforderung zum sofortigen Stopp der Kampagne bzw. zum Sujetwechsel. Der Werberat verwies auf die Gefahr der Verharmlosung von Waffen. Glock ignorierte den Werberat, dieser hat wiederum kein Durchgriffsrecht.
Erneut Anzeige beim Werberat
Jabali wird auch das neue Sujet beim Werberat anzeigen. "Dass sich ein Waffenproduzent an einen Ethik-Kodex hält, wäre eine Überraschung. Das unkommentierte Übergehen des Ausspruches vom unabhängigen Werberat kann jeder für sich selbst einschätzen", sagt er: "Ich halte es für wichtig, dass wir als Gesellschaft Waffen und untrennbar mit ihnen verbunden jene Menschen und Unternehmen, die mit ihrem Vertrieb Geld verdienen, als mitverantwortlich für Krieg, Leid und Flucht erkennen und benennen."
Keine Stellungnahme
Glock verweigerte der WOCHE eine Stellungnahme. Andreas Waldher hingegen, Geschäftsführer jener Firma, die auf ihren Plakatwänden das Glock-Sujet zeigt, ließ die WOCHE wissen, dass man eigene Ethik-Kriterien habe und das Waffen-Plakat nicht dagegen verstoße.
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