VP-Chef Weidinger: "Ich stelle mich als City-Manager zur Verfügung"
Nach desaströster Studie über Leerflächen in der Villacher Innenstadt fordert Peter Weidinger die politische Verantwortung für die Attraktivierung der Stadt.
VILLACH (kofi). Laut aktueller Studie ist Villach bei der Anzahl der leer stehenden Geschäfte Österreich-Schlusslicht. "Ein Desaster", sagt VP-Chef Peter Weidinger. Er schlägt radikale Maßnahmen vor.
WOCHE: Ein Vergleich der 20 größten Städte verweist Villach bei Leerflächen auf den letzten Platz. Fühlen Sie sich in Ihrer Kritik am Zustand der Innenstadt bestätigt?
WEIDINGER: Jahrelang hat die SPÖ gesagt, das einzige Problem in Villach sei die schlechte Stimmung, die zum Beispiel wir, die ÖVP, verbreiten würden. Nun sehen wir: Das ist falsch, die Lage ist tatsächlich ernst.
Was ist zu tun?
Ich stelle mich hiermit als City-Manager zur Verfügung. Ich fordere, dass die SPÖ mir die Kompetenzen zur Gestaltung der Innenstadt übergibt, also auch die Zuständigkeit für das Stadtmarketing.
Es soll ein Innenstadt-Referat geschaffen werden?
Ja. Die Studie ist eindeutig, wir haben große Probleme. Und von Seiten der SPÖ sehe ich keine Lösungskompetenz. Wirtschaftsreferentin Petra Oberrauner sagt seit zwei Jahren, dass sie italienische Firmen ansiedeln will. Mir ist keine einzige Firma bekannt, die gekommen wäre.
Warum sollten Sie das besser können?
Weil ich klare Pläne habe. Man möge mir die Kompetenzen geben und mich nach einem Jahr an meinen Taten messen. Das ist ein faires, klares Angebot.
Was würden Sie tun?
Aktives Standortmanagement, das es derzeit nicht gibt. Ich würde Unternehmer in die Stadt holen, ihnen Villachs Vorteile zeigen. Meine Ziele: Betriebsansiedlungen und mehr Attraktivität der Stadt. Mein Vorbild ist Laibach. Eine aktive Stadt, die mit und nicht neben ihrem Fluss lebt, wie dies leider in Villach der Fall ist.
Warum sollte die SPÖ Ihnen ein neues Referat anvertrauen? Die Partei hat Ihnen gerade erst die Verkehrskompetenzen entzogen.
Wenn die SPÖ mein Angebot ausschlägt, stellt sie sich gegen die Innenstadt. Das muss sie dann den Leuten erklären. Dass es Zeit wird, frische Kräfte ans Werk zu lassen, sieht man überall. Schauen Sie sich das Leider-Nein-Einkaufszentrum in der Bahnhofstraße an. Dort hat man eine weiße Plane aufgehängt, um das große Loch zu verbergen. Oder das neue Hochglanzmagazin, in dem die Vorteile Villachs seit Kurzem gepriesen werden! Das ist alles nur Fassade, da ist kein Inhalt.
Ist das "Stadtmarketing" als Gesellschaft zur Attraktivierung der Innenstadt noch zeitgemäß?
Man muss alles hinterfragen. Auch die Beteiligung des Einkaufszentrums Atrio am Stadtmarketing. Ich bin nicht sicher, ob das die klügste Variante ist.
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