Ein Villacher plant Reederei
Ein Villacher Bootbauer will die Segelfracht in das 21. Jahrhundert zurückbringen.
VILLACH. Oscar Kravina hat sich, gemeinsam mit seinem Bruder, der Seefahrt verschrieben. Nach dem Vorbild einer sogenannten "Partenreederei" will er Segelfrachten nachhaltig transportieren.
Nachhaltige Schifffahrt
Zu diesem Zweck hat der seit vielen Jahren in Villach wohnende Kravina einen Segelfrachter mit Namen "Brigantes" aus dem Jahre 1911 restauriert. "Wir verstehen Segelfracht als eine ökonomisch valide Alternative, die über die besondere Art der Beförderung von Gütern Einzelne stärkt, indem ihre Fähigkeit gefördert wird, sich an der natürlichen Umwelt zu erfreuen und sie für die Zukunft zu erhalten", sagt Kravina.
Sanierung des Schiffes
Im 21. Jahrhundert sei für ihn die Motivation vor allem jene, nicht nur den Warenfluss auf See nachhaltig und ökologisch vertretbar zu überdenken, sondern auch maritime Kultur wieder in den ökonomischen Kreislauf zu integrieren. "Nach einer Sanierung des Stahl-Rumpfes werden wir das Innenleben und den Segelapparat von Grund auf, so gut es geht, originalgetreu neu aufbauen", sagt Kravina.
Die Arbeit an der Brigantes sah der Bootbauer von Beginn als eine bereichernde Gelegenheit an: "Die absolut einzigartige Gelegenheit, sich einer solchen Perle anzunehmen, lässt man sich dann nicht entgehen, wenn man es wirklich ernst meint mit den Träumen", sagt Kravina. Sein Traum und auch die Idee zu diesem Konzept entstand aus der Leidenschaft zum Konzept des Segelns selbst. "Die Idee gründet auf der Liebe für die Schönheit von Großseglern", sagt Kravina.
Jeder kann mitmachen
Das Potenzial für das Konzept des Frachtsegelns sieht er dabei als gegeben. "Die Schwierigkeiten kommen nur aus einem total pervertierten Wirtschaftssystem, das, einem Amoklauf ähnlich, das Falsche regelrecht zelebriert. Wir reihen uns in den wachsenden Reihen des Wiederstandes dagegen ein", sagt Kravina. Das Projekt Brigantes ist dabei sowohl in seiner Finanzierung als auch in der Ausführung stark auf Partizipation ausgelegt. "Praktisch jeder kann Mit-Eigner des Schiffes und seines erwirtschafteten Gewinns werden", sagt Kravina. Zu diesem Zweck hat er mit seinem Bruder nun auch eine Crowdfunding Aktion gestartet.
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