Investition in Kleinkraftwerk

Foto: Ferschmann

Bis zu 500.000 Euro müssen in das Kraftwerk investiert werden, um bis 2015 den Vorschriften der neuen EU-Wasserrahmenrichtlinie zu entsprechen.

UNTERACH (fer). Johann Laganda steht am Wehr seines Wasserkraftwerks an der Mondsee Ache. Sein Blick schweift über die Anlage, die einst sein Vater, ein Südtiroler, der im Zweiten Weltkrieg die Option wählte, nach Österreich zu ziehen, gekauft hatte. Damals war sie noch Teil der sogenannten Lehrlmühle.
Vor rund 30 Jahren verhandelte der Vater dann das Wasserrecht neu aus und er konnte die kleine Anlage groß ausbauen. 1983 wurde die neue Turbine in Betrieb genommen.
800 Liter Wasser laufen heute pro Sekunde durch die Schleusen. Mit dem privat geführten Kleinkraftwerk an der Mondsee Ache, einem von 500 in Oberösterreich, werden 150 Kilowatt pro Stunde erzeugt. Damit werden in Unterach 200 Haushalte versorgt.
Johann Laganda, der auch einen Antiquitätenhandel betreibt, kümmert sich seit dem Tod des Vaters (1994) gemeinsam mit seinem Bruder um das Kraftwerk. Der ältere Sohn hilft auch schon zeitweise.
Für diesen Sohn und seine Tochter möchte Johann Laganda das Familienkraftwerk auch in Zukunft betreiben. Doch genau das scheint nun durch die EU-Wasserrahmenrichtlinie vom Oktober 2000 gefährdet zu sein. Bis 2015 muss bei Wasserkraftwerken einiges für sogenannte Anpassungsmaßnahmen investiert werden. Dazu gehören zum Beispiel die Errichtung von Fischaufstiegen, Schleusenanlagen, die sich bei Verschmutzung sofort automatisch öffnen, und Ähnliches. Der 55-Jährige weiß, dass er das Geld, das er hier investieren muss, selbst nicht mehr zurückbekommt. Das Weiterbestehen der Anlange soll aber für die Kinder gesichert sein, erklärt Laganda seinen Entschluss, die Revitalisierung auch durchzuziehen. Öffentliche Zuschüsse sind dafür keine allzu hohen zu erwarten. Den Großteil der Kosten von 400.000 bis 500.000 Euro wird Langada selbst tragen müssen.
Wann der Kleinkraftwerksbetreiber mit den Revitalisierungsmaßnahmen beginnen kann, ist noch unklar. Derzeit werden seine Einreichpläne für das Vorhaben geprüft. Wenn einmal die gesamte Anlage gemäß der EU-Wasserrahmenrichtlinie revitalisiert ist, wird das kleine Kraftwerk rund ein Drittel mehr an Strom erzeugen. Dann können bis zu 300 Haushalte im Gemeindegebiet mit dem Strom aus der Mondsee Ache versorgt werden.

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