Gemeindemilliarde
14 Millionen für 52 Gemeinden
Die Gemeindemilliarde soll Kommunen dabei unterstützen, die Teuerungswelle abzufedern.
BEZIRK VÖCKLABRUCK. Angesichts des finanziellen Drucks durch die Teuerung erhalten Gemeinden und Städte ein Investitionsprogramm in der Höhe von einer Milliarde Euro vom Bund. Die Finanzspritze richtet sich nach der Einwohnerzahl der Gemeinden und wird zu gleichen Teilen 2023 und 2024 ausgeschüttet. Das Geld soll zweckbestimmt verwendet werden – jeweils 50 Prozent für kommunale Investitionen, die andere Hälfte für Energieeffizienz und den Umstieg auf erneuerbare Energie. Insgesamt kommen 14.360.202 Euro von der Gemeindemilliarde in den Bezirk Vöcklabruck. Mit 1,3 Millionen Euro erhält die Bezirkshauptstadt selbst davon den größten Teil.
Peter Schobesberger (SPÖ), Bürgermeister von Vöcklabruck, merkt an: "Ich finde es gut, dass 50 Prozent der Gemeindemilliarde klimarelevant eingesetzt werden. So kann die Stadt Vöcklabruck Projekte durchführen, die sonst nicht leistbar gewesen wären." Als Beispiel nennt der Stadtchef die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf energieeffiziente LED-Lampen. Diese will Vöcklabruck nun auf einmal abschließen, anstelle eines langsamen Vorgangs über Jahre hinweg. Zudem sind mehrere Projekte im Bereich der Radinfrastruktur und des öffentlichen Verkehrs geplant. Schobesberger spricht auch die prekäre Finanzsituation vieler Gemeinden an: "Die Situation ist schwierig und leider kommt es zu Einschnitten. Gerade im Bereich der Kinderbetreuung und der Energie sind wir mit massiven Mehrkosten konfrontiert." Investitionen, die nicht unbedingt notwendig sind, müssen daher oftmals aufgeschoben oder gestoppt werden.
"Brauchen jeden Euro"
Auch in Mondsee zeigt man sich über die Finanzspritze von rund 400.000 Euro erfreut: "Wir können jeden Euro brauchen, der hereinkommt. Die überwiegende Mehrheit des Geldes werden wir für umwelt- und klimarelevante Vorhaben verwenden", so Bürgermeister Josef Wendtner (ÖVP). In der Marktgemeinde laufen derzeit viele Nachhaltigkeitsprojekte, die es zu finanzieren gilt . So wird etwa stark in den Photovoltaik-Ausbau und E-Mobilität investiert: "Bei der Feuerwehr, im Seniorenheim und in den Schulen werden die Photovoltaik-Anlagen erweitert. Zudem werden wir ein E-Carsharing-Projekt starten und im Zuge dessen auch neue Ladestationen für E-Autos oder E-Bikes errichten", so Wendtner.
"Was machen wir 2024?"
Als kleinste Gemeinde im Bezirk erhält Rutzenham rund 31.000 Euro vom Bund. "Die 'Kickmittel' sind absolut notwendig. Ohne dieses Geld wären manche Elemente gar nicht mehr durchführbar", erzählt Anton Helmberger (ÖVP), Bürgermeister des 300-Einwohner-Ortes. Auch in Rutzenham sorgt die Teuerung für Schwierigkeiten. Bei der Volksschule und dem Kindergarten muss die Gemeinde eine Energiepreissteigerung von 150 Prozent stemmen. Generell sei die Gemeindefinanzierung in den vergangenen Jahren, besonders für kleine Orte, immer schwieriger geworden, berichtet Helmberger: "Wir kommen jetzt 2023 über die Runden, aber was machen wir 2024?"
Aufteilung der Gelder
Die Berechnung der Förderungssumme wurde aufgrund der Bevölkerungszahl der jeweiligen Gemeinde vorgenommen.
- Vöcklabruck: 1.313.480 Euro
- Attnang-Puchheim: 951.472 Euro
- Regau: 702.268 Euro
- Timelkam: 616.640 Euro
- Seewalchen: 588.790 Euro
- Lenzing: 544.418 Euro
- Vöcklamarkt: 527.272 Euro
- Frankenburg: 508.256 Euro
- St. Georgen: 469.494 Euro
- Schwanenstadt: 467.728 Euro
- Tiefgraben: 416.600 Euro
- Ottnang:405.482 Euro
- Mondsee: 404.130 Euro
- Frankenmarkt: 389.894 Euro
- Schörfling: 360.798 Euro
- Ampflwang: 351.862 Euro
- Gampern: 307.384 Euro
- Neukirchen: 273.404 Euro
- St. Lorenz: 262.182 Euro
- Pöndorf: 252.310 Euro
- Rüstorf: 227.576 Euro
- Wolfsegg: 209.496 Euro
- Desselbrunn: 194.948 Euro
- Aurach: 182.892 Euro
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