Feuerkugel von Berlin
Asteroid auf der Sternwarte Gahberg fotografiert

Die Feuerkugel ist als helle Linie über dem Horizont erkennbar. | Foto: Erwin Filimon/Astronomischer Arbeitskreis Salzkammergut
  • Die Feuerkugel ist als helle Linie über dem Horizont erkennbar.
  • Foto: Erwin Filimon/Astronomischer Arbeitskreis Salzkammergut
  • hochgeladen von Maria Rabl

Am Sonntag, 21. Jänner 2024, trat gegen 1.32 Uhr nachts, etwa 50 km westlich von Berlin ein Mini-Asteroid in die Erdatmosphäre ein und erzeugte eine sehr helle Feuerkugel – Erwin Filimon vom Astronomischen Arbeitskreis Salzkammergut konnte dieses Ereignis festhalten.

WEYREGG, BERLIN. Die Feuerkugel wurde von der nach Norden ausgerichteten Meteoritenortungskamera von Erwin Filimon auf Sternwarte Gahberg sehr horizontnahe aufgenommen und nur der Anfangsteil der Spur ist auf der Aufnahme sichtbar, der Rest durch Bäume und den Horizont verdeckt. "Leider war die hochauflösende Polaris-Meteoritenortungskamera nur bis 1.09 Uhr in Betrieb, sonst hätten wir hier besonders gute Bilder erhalten", so Filimon.

"Angekündigte Feuerkugel"

Das Besondere an diesem Fall: Etwa drei Stunden vor dem Eintritt in die Atmosphäre wurde dieser Asteroid entdeckt. Der Ort des Eintrittes in die Erdatmosphäre konnte relativ genau berechnet werden und es wurde in sozialen Medien sofort darüber berichtet. Somit war es einigen Beobachtern möglich, diesmal eine „angekündigte Feuerkugel“ zu erfassen.
Bisher gibt es weltweit acht Fälle, wo ein Asteroid entdeckt wurde, der dann auch in der Erdatmosphäre verglühte und drei dieser Asteroiden wurden vom ungarischen Astronomen Krisztián Sárneczky vom GINOP KHK-Observatorium, Piszkéstető, Ungarn entdeckt, so wie auch jetzt die „Feuerkugel von Berlin“.

Großteil der Masse verglühte

Filimon weiß inzwischen bereits mehr über den Asteroiden: Dieser hatte einen Durchmesser von rund einen Meter und eine Masse von etwa 100 Kilogramm. Er trat in einem steilen Winkel von etwa 75 Grad zur Erdoberfläche in die Atmosphäre ein. In rund 96 Kilometern Höhe begann die Leuchtspur, die heller als der Vollmond aufleuchtete. In etwa 23 Kilometern Höhe erlosch das Leuchten. Die Anfangsgeschwindigkeit lag bei rund 15 km/sec. In 5,5 Sekunden legte die Feuerkugel eine Strecke von 75 km in der Atmosphäre zurück. Dabei zeigten sich mehrere Helligkeitsausbrüche. Ein Großteil der Masse verglühte beim Eintritt in der Erdatmosphäre, es sind jedoch sehr wahrscheinliche etliche kleinere Meteoriten in einem rund 15 Quadratkilometer großen Fundgebiet niedergegangen. Dort sind jetzt zahlreiche Meteoritensucher unterwegs und die Astronomen hoffen auf Fundstücke zur näheren Untersuchung.

Weltweiter Rekord im Februar 2016

"Die Feuerkugel bei Berlin ist mit 550 km Entfernung schon ein besonderer Fall, insbesondere da der Himmel sehr klar war, sonst wäre dies nicht möglich gewesen", freut sich Filimon. Den (weltweiten) Rekord bei der Aufzeichnung einer weit entfernten Feuerkugel konnte die Sternwarte Gahberg am 6. Februar 2016 aufstellen: Damals gelang es, Meteoritenfall von Kopenhagen über eine Distanz von fast 900 km zu fotografieren.

Seit 1988 werden auf der Sternwarte Gahberg Meteoritenortungskameras eingesetzt, die jede klare Nacht den Himmel in verschiedenen Himmelsrichtungen nach Feuerkugeln überwachen.
Derzeit entstehen so etwa 2.500 Aufnahmen jede Nacht. Das Projekt der Feuerkugel findet man auf der Homepage des Astronomischen Arbeitskreises Salzkammergut.

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