Dauerregen statt Wintervergnügen
Nach extremen Regenfällen sinken zwar die Temperaturen und es fällt auch Schnee, ein echter Wintereinbruch ist aber nicht zu erwarten.
BEZIRK (ju). „Die milde Phase ist vorbei, am Wochenende werden winterliche Temperaturen herrschen“, sagt Meteorologe Wolfgang Traunmüller von Blue Sky Wetteranalysen in Attnang-Puchheim. „Mit einem richtigen Wintereinbruch ist in unseren Breiten aber nicht zu rechnen.“
Das vielzitierte Weihnachtstauwetter und Winterstürme seien nicht außergewöhnlich, so Traunmüller. Die extremen Regenmengen hingegen schon. „Bei unserer Wetterstation in Attnang haben wir in fünf Tagen 70 Liter pro Quadratmeter gemessen. Das ist normalerweise die Menge für den gesamten Jänner.“ Noch stärker war der Regen im Mondseeland. Dort sind allein am 4. und 5. Jänner rund 150 Liter pro Quadratmeter gefallen. Die Wiesen konnten die Wassermassen nicht mehr aufnehmen. Die Fuschler Ache trat über die Ufer.
Allein die Feuerwehr St. Lorenz wurde am Samstag zu sieben Einsätzen gerufen. Es mussten Keller, Wohn- und Heizräume ausgepumpt werden. „Wir sind für solche Einsätze bestens ausgerüstet. Solche extremen Regenmengen gibt es aber nicht allzu oft“, sagt Kommandant Karl Stabauer. Für kurze Zeit musste auch die Bundesstraße 154 zwischen den Ortschaften Plomberg und Scharfling gesperrt werden. Durch den Dauerregen hatten sich immer wieder Steine aus der Böschung gelöst und fielen auf die Straße.
Wetterfront zog nicht weiter
Entscheidend für diese turbulente Wetterphase zu Jahresbeginn war laut Traunmüller eine Front, die regelrecht über Österreich hängengeblieben ist: „Die Großwetterlage hat sich nicht verändert. Normalerweise zieht sich eine solche Front über die Alpen und streift auch die Nachbarländer.“ Sie habe zu extrem viel Schnee auf den Bergen und Regen in den Tallagen geführt. „Eine ähnliche Wettersituation, wie wir sie beispielsweise vor einigen Jahren bei der Katastrophe von Galtür hatten“, erklärt der Meteorologe.
Nichts geht mehr – Lifte im
Bezirk stehen derzeit still
„Pünktlich vor den Feiertagen war Schluss. Und dabei hatten wir schon so eine schöne Piste“, trauert Franz Kaltenleithner, Obmann des Skiliftbetreibers WSU Attergau, der weißen Pracht am Kronberg nach. Er hofft jetzt auf Kälte, um die Beschneiungsanlage anwerfen zu können: „Dazu brauchen wir etwa minus drei bis minus vier Grad.“ Auf rund zehn Betriebstage brachte man es in diesem Winter bisher bei den Hochplett-Liften in Oberaschau. Noch keinen einzigen gab es hingegen am Wachtberg in Weyregg und die Hochlecken-Lifte sind erst ein Wochenende gelaufen.
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