Gemeinden warnen
Der Traunfall ist kein Badeplatz

Immer wieder kommt es am Traunfall zu schweren Unfällen. Die Rettungsaktionen sind auch für die Einsatzkräfte oft sehr gefährlich. | Foto: FF Roitham
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  • Immer wieder kommt es am Traunfall zu schweren Unfällen. Die Rettungsaktionen sind auch für die Einsatzkräfte oft sehr gefährlich.
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Jährlich kommt es zu gefährlichen Rettungseinsätzen am Traunfall. Die Gemeinden Desselbrunn und Roitham rufen zur Vorsicht auf.

DESSELBRUNN, ROITHAM. Geheimtipp ist der Traunfall schon lange keiner mehr. Spätestens mit der Auszeichnung zum schönsten Platz Oberösterreichs 2017 durch die Sendung "9 Plätze 9 Schätze" erlangte der Wasserfall Bekanntheit im ganzen Land. Das Naturjuwel zwischen den Gemeinden Desselbrunn (Bezirk Vöcklabruck) und Roitham am Traunfall (Bezirk Gmunden) ist ein Teil des Kraftwerkes Traunfall der Energie AG. Das Wasser, welches über den Traunfall fließt, ist lediglich jener Teil, der nicht durch das Kraftwerk läuft. Zumindest im Sommer handelt es sich dabei meist nur um geringe Mengen. "Wenn aber im Kraftwerk eine Störung auftritt und es zu einem Notstopp kommt, wird der Wasserdurchlauf blockiert und das gesamte Traunwasser läuft binnen Sekunden schwallartig über den Traunfall und die folgende enge Schlucht", erklärt Michael Hochleitner, Bürgermeister von Desselbrunn.

"Absolut lebensgefährlich"

"Diese Situation kann nicht vorhergesehen oder unterbunden werden, weshalb das Baden am Traunfall absolut lebensgefährlich ist. Die Badegäste gefährden nicht nur sich selbst, sondern auch die Einsatzkräfte", so der Roithamer Bürgermeister Thomas Avbelj. Die Energie AG spricht hier von 70 Kubikmeter Wasser pro Sekunde, welche zusätzlich über den Fall laufen. In Normalfall fließen im Sommer nur ein bis drei Kubikmeter darüber.

Die Bürgermeister Thomas Avbelj und Michael Hochleitner (r.). | Foto: brs
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Die beiden Ortschefs sind auch selbst als Feuerwehrmänner in deren Gemeinden tätig und arbeiten an den teilweise äußerst gefährlichen Einsätzen mit. "Wir müssen jährlich mehrmals zu Personenrettungen am Traunfall ausrücken. 2017 war mit fünf Einsätzen das intensivste Jahr", erzählt Hochleitner. Die Traun großräumig um den Fall abzusperren, ist für die Gemeinden praktisch und rechtlich schwer umsetzbar. Schließlich will man die Gegend als Naherholungsgebiet für die Bevölkerung erhalten. Sie rufen auch dazu auf, nur an den offiziellen Parkplätzen zu halten und seinen Müll wieder mitzunehmen: "Die Vermüllung ist am Traunfall leider ein Problem. Es kann auch schnell gefährlich werden, wenn alles zugeparkt ist und die Einsatzkräfte mit ihren Fahrzeugen keinen Zugang mehr haben", so Hochleitner. Die sozialen Medien sorgen dafür, dass immer mehr Leute den Traunfall besuchen. Viele Tagestouristen würde durch die online verbreiteten Bilder und Videos angelockt und zur Nachahmung verleitet.

"Filmszenen, in denen das Klippenspringen beworben wird, lotsen definitiv das falsche Publikum zum Traunfall", sind sich der Desselbrunner und Roithamer Bürgermeister einig.

Sie appellieren daher an den gesunden Menschenverstand, Badeplätze wie diesen zu meiden und gefährliche Situationen für sich selbst und die Einsatzkräfte zu verhindern.

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