71-Jähriger kann sich Privat-OP nicht leisten
Ein Jahr Wartezeit für neues Kniegelenk

- Ein 71-Jähriger aus dem Bezirk leidet unter großen Problemen mit seinem rechten Knie, muss jedoch für eine Operation ein Jahr warten.
- Foto: BrianAJackson / PantherMedia
- hochgeladen von Leonie Stiegler
Ein 71-jähriger Mann aus dem Bezirk Vöcklabruck leidet aufgrund langjähriger körperlicher Arbeit unter großen Problemen mit seinem rechten Knie. Für eine Operation muss er jedoch ein Jahr warten.
BEZIRK VÖCKLABRUCK. Der Pensionist zeigte sich überrascht, als er beim Hausarzt die Wartezeit für eine Knie-Operation erfuhr: „Er hat mir gesagt, dass es in unserer Region ungefähr bis zu einem Jahr dauern kann, bis ich an die Reihe komme“, so der 71-Jährige. Dass er die Operation selbst bezahlt, um einen früheren Termin zu erhalten, kommt für den Mann nicht infrage. „Mit meiner kleinen Pension kann ich mir das nicht leisten. Also muss ich warten und mit den Schmerzen leben“, sagt er.
Zahlungen gegen Wartezeit
Laut einer Studie des Instituts für höhere Studien (IHS) wird einer von zehn Personen angeboten, die Wartezeit zu verkürzen, indem sie Zahlungen an den operierenden Arzt leisten oder sich vorab kostenpflichtig in deren, neben der Tätigkeit im Krankenhaus betriebenen, Privatpraxen behandeln lassen. „Dass es überhaupt möglich ist, dass Ärzt:innen manchen Patient:innen Vorreihungen gegen Bezahlung anbieten, ist schlimm genug. Dass sich dadurch die Wartezeiten für Personen, die sich das nicht leisten können oder wollen, nochmal verlängert, ist nicht zu akzeptieren. Hier läuft viel schief in unserem Gesundheitssystem“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl. Er sehe hier auch die Landespolitik in der Verantwortung, die Wartezeiten deutlich für alle Versicherten zu reduzieren und der Zwei-Klassen-Medizin einen Riegel vorzuschieben. „Gesundheit darf nicht vom Einkommen abhängig sein“, so Präsident Stangl.
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