Ein Missbrauchsopfer bricht sein Schweigen
Die Geschichte des Herrn O. schildert Norbert Blaichinger in seinem zweiten Buch über "Pater B.".
ZELL AM MOOS. In seinem neuesten Werk "Nie wieder schweigen. Sexueller Missbrauch in der kath. Kirche" erzählt der Zell am Mooser Autor Norbert Blaichinger die Geschichte eines Buben, der als Zehnjähriger in die Fänge von Pater B. und dessen Gefährten geriet. Blaichinger schildert schonungslos die Taten, die Hintergründe und vor allem den Leidensweg des heute annähernd 40-jähriges Mannes. "Die Geschichte klingt unglaublich, aber sie ist wahr und deshalb so schockierend."
Bereits mit seinem ersten Buch "Pater B. – Eine Dokumentation" hatte Norbert Blaichinger vor zwei Jahren aufhorchen lassen. Er beschrieb den Kirchenmann als einen "der gerissensten Knabenschänder in der Soutane im deutschsprachigen Raum". Der umstrittene Pater B. wirkte von 1986 bis 1990 auch als Pfarrer in Zell am Moos und Oberhofen. Er starb im Februar 2010 in Altötting.
Als Reaktion auf dieses Buch brach Herr O., der nicht aus dem Mondseeland stammt, sein Schweigen. "Auch aus therapeutischen Gründen. Die Leute sollten seine Lebens- und Leidensgeschichte erfahren", erklärt Blaichinger. Rund 250 Mal sei der Bub an Körper und Seele missbraucht worden. "Dutzende Male war der Pfarrhof in Zell am Moos Tatort."
Sowohl die Erzabtei St. Peter in Salzburg als auch die Diözese Linz haben die Herausgabe dieses Buches "im Sinne von Bewusstmachung, Wachsamkeit und Prävention" finanziell unterstützt.
Die Präsentation von "Nie wieder schweigen" findet am Freitag, 30. November, 19 Uhr, in der Oedmühle in Kasten (Zell am Moos) statt.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.