Facebook-Initiative: „Eintritt im Weyregger Bundesforstebad soll frei bleiben“
Ein neues Projekt für den Badeplatz der Bundesforste sorgt für Unmut bei den Badegästen.
WEYREGG (rab). „Wir möchten, dass die gesamte Uferlänge bei freiem Eintritt öffentlich zugänglich bleibt“, fordern die Betreiber der Facebookseite „Rettet das Weyregger Bundesforstebad“. Da sie sich als Vertreter der Badegäste sehen, möchten sie anonym bleiben. „Wir möchten nicht uns als Personen in den Vordergrund stellen."
Badeplatz für Hotelprojekt
Entstanden ist die Initiative, nachdem Gerüchte laut wurden, dass ein Teil des Areals als Badeplatz für das Hotelprojekt in der ehemaligen Landwirtschaftsschule abgetrennt werden soll. Seither haben die Betreiber der Facebookseite etwas mehr als 1000 Unterschriften gesammelt und mehr als 1800 Likes auf Facebook bekommen. „Wir wollten wissen, was mit unserem Badeplatz konkret geplant ist“, so einer der Initiatoren. Der Weyregger Bürgermeister Klaus Gerzer habe ihm auf diese Frage aber keine klare Antwort geben können.
Gespräche mit Behörden
„Es gibt bereits Gespräche mit verschiedenen Behörden, wie etwa der Wildbachverbauung und dem Naturschutz, aber solange diese Behörden keine Entscheidung treffen, kann man auch noch nicht sagen, was tatsächlich möglich ist“, so Gerzer gegenüber der BezirksRundschau. Diese Pläne sollen danach auch in einem Gestaltungsbeirat, wie er für das Hotelprojekt am 27. August stattfindet, mit der Öffentlichkeit besprochen werden. Fest stehe lediglich, dass ein Teil des Areals für Hotelgäste abgetrennt werden soll. Dieser Bereich soll gegen Gebühr öffentlich zugänglich sein, am restlichen Platz bleibt der Eintritt frei.
"Flair soll erhalten bleiben"
Für die Initiatoren der Facebookseite „Rettet das Weyregger Bundesforstebad“ ist dies eine eindeutige Verschlechterung. „Es gibt nur noch wenige Uferflächen am Attersee, die bei freiem Eintritt zugänglich sind. Deshalb betrifft das Thema nicht nur Weyregg, sondern den ganzen Bezirk.“ Zudem sei der Badeplatz für seinen einzigartigen Charakter bekannt, der durch das Projekt zerstört würde.
Das fürchten auch Taucher, die seit Jahren hierher kommen. „In unserem Verein gibt es Mitglieder mit Gehbehinderungen. Dieser Platz ist eine der wenigen Einstiege am Attersee, die sie nutzen können“, so Martina Hofer aus Linz. Der Präsident des OÖ Landestauchsportverbandes, Thomas Hackl, pflichtet ihr bei: „Dieser Platz ist ideal für unsere Ausbildungen geeignet und eine der sichersten Einstiegsstellen am Attersee. Zudem können Angehörige unserer Taucher zusehen, ohne Eintritt bezahlen zu müssen.“
Sanierungen notwendig
Dass es Veränderungen geben müsse, ist für den Bürgermeister aber unvermeidbar: „Wir bekommen täglich zwei Anzeigen von der Bezirkshauptmannschaft, unter anderem, weil die Sanitäranlagen am Platz unzumutbar sind.“
Landesrat Rudi Anschober forderte bei einem Besuch am Badeplatz ein Gesetz nach bayerischem Vorbild: „Das Land soll ein Vorkaufsrecht für Seezugänge erhalten und auch die Gemeinden bei der Instandhaltung unterstützen.“
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